Befindlichkeitsverläufe unter Luftschadstoffeinfluß in unterschiedlich umweltbelasteten Gebieten: ein zeitreihenanalytischer Ansatz

Zusammenfassung

Als ein dringendes ökologisches Problem rückt die Verschmutzung der Luft zunehmend in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Reduktion der Luftschadstoffbelastung werden wissenschaftliche Untersuchungen nicht nur über die Art und das Ausmaß, sondern wesentlich auch über die Wirkungen verschmutzter Luft auf den Menschen gefordert. Solche Wirkungen wurden bisher primär von medizinischer Seite in bezug auf die menschliche Gesundheit in toxikologischen und epidemiologischen Studien untersucht (Goldsmith u. Friberg 1977; Lave u. Seskin 1977; Lipsey 1977; McGrath u. Barnes 1982). Demgegenüber sind die Effekte verunreinigter Luft auf menschliches Erleben und Verhalten ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet, wobei die wenigen vorliegenden Studien sich hauptsächlich mit der Psychophysik der Geruchswahrnehmung und der Erfragung von Geruchsbelästigungen in der Bevölkerung befassen (Craik u. Zube 1976; Evans et al. 1982a; Kastka 1980). Das Mißverhältnis zwischen medizinischer und psychologischer Forschung ist sowohl durch Probleme der Erfassung und Definition psychologischer Auswirkungen von Umweltbelastungen bedingt als auch durch eine Bevorzugung medizinischer Kriterien für umweltbedingte Schädigungen und den damit einhergehenden Mangel an Sensitivität für psychologische Fragestellungen. Diese Priorität „harter“ medizinischer Kriterien, wie Mortalität und Morbidität, führt dazu, daß „weichere“ Indikatoren wie Beeinträchtigungen der subjektiven Befindlichkeit unberücksichtigt bleiben.

Studie „Befindlichkeit I“ im Rahmen des Forschungsvorhabens „Auswirkungen von Luftverunreinigungnen auf den Menschen“, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen unter Nr. 6497-V/6b-5161/80