Zusammenfassung
Die anamnestische Befragung soll nicht nur für Wesen und Ursache der Erkrankung Anhaltspunkte liefern, sondern dient auch der Kontaktaufnahme mit dem Patienten. Sie gibt uns zudem Auskunft über dessen psychisches Befinden und seine Einstellung zur Krankheit. Auch bei der Wirbelsäulenuntersuchung folgt man den Grundregeln: Zunächst wird die Familienanamnese, dann die persönliche Anamnese erhoben. Dabei sind auch allgemeine Fragen bedeutsam; es sind z. B. Gewichtsabnahme, Ödeme, Entstehungsart, Dauer der bisherigen Erkrankung, Qualität und Quantität des Schmerzes zu erfragen. Belastungs- und Bewegungsschmerzen, auch im Sinne des Startschmerzes, sind Hinweise auf eine mechanische oder degenerative Störung eines Gelenkes. Ruheschmerz deutet auf einen entzündlichen Prozeü hin. Tageszeitliche Schwankungen der Schmerzintensität und schmerzfreie Intervalle sind charakteristisch bei bestimmten Erkrankungen, z. B. beim Morbus Bechterew. Verstärkung der Schmerzen beim Husten, Niesen und Betätigen der Bauchpresse typisieren einen Bandscheibenvorfall. Festzustellen ist die genaue Lokalisation und evtl. Ausstrahlung des Schmerzes.
Chapter PDF
Rights and permissions
Copyright information
© 1984 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schmitt, E. (1984). Untersuchung der Wirbelsäule. In: Wirbelsäulenerkrankungen. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69501-8_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-69501-8_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-13086-4
Online ISBN: 978-3-642-69501-8
eBook Packages: Springer Book Archive