Prinzip und Fehlerquellen des chemischen Nachweises von okkultem Blut in den Fäzes

Zusammenfassung

Das medizinische Problem der Früherkennung des kolorektalen Karzinoms ist eng mit dem chemisch-analytischen Problem des Nachweises des Leitsymptoms, des okkulten Blutes in den Fäzes, verknüpft. Dabei handelt es sich um ein sehr schwieriges Problem. Alle klassischen Nachweismethoden beruhen auf der peroxidaseähnlichen Wirkung des Hämoglobins (Abb. 1). Als Peroxidase bewirkt das Hämoglobin die Oxidation eines Chromogens durch das labile Sauerstoffatom eines Peroxids. Das Peroxid stellt also das Substrat der Peroxidase dar. In der Literatur werden zahlreiche Peroxide vorgeschlagen, von denen die wichtigsten in Abb. 2 zusammengestellt sind. Unter Chromogenen verstehen wir Substanzen, die im reduzierten Zustand farblos, im oxidierten Zustand dagegen stark gefärbt sind. Auch hier steht eine große Auswahl zur Verfügung (Abb. 3). Außer der Auswahl von geeignetem Peroxid und Chromogen stellt sich beim Blutnachweis in den Fäzes noch zusätzlich das Problem einer möglichst personalfreundlichen Durchführung. Die routinemäßige Verarbeitung großer Stuhlmengen stößt beim Laborpersonal verständlicherweise auf Ablehnung. Die Bundespost wäre auch über ihren Versand kaum erfreut.