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Zusammenfassung

Ein Hauptmerkmal ökonomischer Theoriebildung ist die Berücksichtigung von Interdependenzen. Sie ermöglicht es, bei Kenntnis von Ausgangsbedingungen und mit Hilfe funktionaler Verknüpfungen wirtschaftliche Entwicklungen für wahrscheinlich oder unmöglich zu halten. Eine ihrer Hauptgefahren besteht darin, Zusammenhänge dort herzustellen, wo sie unwesentlich sind, oder sie für jene Bereiche abzuleiten, wo man sie vernachlässigen kann. Häufig werden auch zu viele Verknüpfungen vorgenommen. Dies ist kein Vorwurf bei konkreten Planungsvorhaben, wohl aber für Theorien, deren Aussagen dann unübersichtlich und garstig werden. Die entscheidende Schwierigkeit ökonomischer Theoriebildung liegt nicht in der Berücksichtigung möglichst vieler, sondern im Abtrennen von Interdependenzen an den richtigen Stellen. Nur diejenigen Zusammenhänge sollten betont und zentral analysiert werden, die für das Forschungsziel im Vordergrund stehen, die aus empirischen oder theoretischen Gründen besonders relevant sind.

“Ein paar moderne Industrie- und Handelsstädte und eine riesige Zahl stagnierender Dörfer” (Mao Tse-tung über China)

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Footnotes

  1. Lewis, W.A. (1954). Aus der Vielzahl der Schriften seien hier nur wenige aufgeführt, die unserer Auffassung nach als bedeutsam bei der Weiterentwicklung der Dualismustheorien gelten können. Lewis, W.A. (1958), Georgescu-Roegen, N. (1960). Dieser Aufsatz enthält zum ersten Mal eine überzeugende Theorie verdeckter Arbeitslosigkeit, die die Schwächen des Lewis’sehen Konzepts vermeidet. Außerdem behandelt er extensiv das Problem des agrarischen Überschußtransfers, das bei Lewis fast aus-geklammert blieb; das Problem des agrarischen Überschusses behandelt auch Nicholls, W. (1963); weiter Fei, J.C.H. und Ranis, G. (1964), die die dualistische Entwicklung in einer Großgrundbesitzwirtschaft untersuchen; Jorgenson, D. (1967), der eine Kleinbauernwirtschaft (ohne Ersparnistransfers) analysiert; Sen, A.K. (1966), dessen Aufsatz eine wichtige Erweiterung des Konzepts der verdeckten Arbeitslosigkeit brachte; Dixit, A. (1969), der ein Modell der Investitionssteuerung in der dualistischen Wirtschaft entwickelte. Außerdem Hornby, J.M. (1968), Dixit, A. (1974), Harris, J.R. und Todaro, M.P. (1969) und Cheetham, R.J., Kelley, A.C. und Williamson, J.G. (1972) mit besonderer Betonung der Auswirkungen der Migration zwischen den Sektoren. Taylor, L. und Bacha, E.L. (1976) legen besonderes Gewicht auf die Bedingungen wachsenden Dualismus. Bei Reynolds, L. (1977) findet man eine theoriegeschichtliche Einführung in die Dualismustheorien. Eine Diskussion der Dualismustheorien, insbes. Auseinandersetzungen mit ihren Kritikern auf aktuellem Stand bieten die Aufsätze von Leeson, P.F. (1979) und Lewis, W.A. (1979)

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  2. Preobrazhensky, E.A. ( 1964, Erstdruck 1926). Diese Schrift über eine “ursprüngliche sozialistische Akkumulation” stellt eine wissenschaftsgeschichtlich höchst bemerkenswerte Umdeutung von Marx’ Theorie der ursprünglichen Akkumulation, einer deskriptiv angelegten Kritik des Frühkapitalismus, in eine Planungstheorie für den sozialistischen Aufbau dar

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  3. Niehans, J. (T968), Enke, St. (1963). Wir glauben, daß neomalthusianische Ansätze auch für die Entwicklungstheorie wenig sinnvoll sind. Der Kunstgriff bei der Kon-struktion der Dualismustheorie bestand ja gerade darin, durch die Zweiteilung der Wirtschaft ein unbegrenztes Arbeitsangebot postulieren zu können, ohne die diskreditierte Malthus’sche Theorie benutzen zu müssen. Alles was wir heute - auch in Entwicklungsländern - über den Zusammenhang von Lebensstandard und Geburtenziffer wissen, deutet darauf hin, daß dieser Zusammenhang zumindest nicht positiv ist

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  4. Lewis, W.A. (1954), a.a.O., S. 147: “The subsistence sector is… all that part of the economy which is not using reproducible capital ”

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  5. Dixit, A. (1974), Johnston, B.F. (1970). Johnston hat als einer der ersten auf die Vernachlässigung des agrarischen Surplusproblems durch die Dualismustheorien hin-gewiesen. In seiner Kritik am Jorgenson-Modell schreibt er: “It is the growth of an agricultural surplus that determines the rate of growth of non-farm-employment.” (S. 377 ) Er kritisiert die unter Entwicklungstheoretikern verbreitete Tendenz “to minimize the difficult problem of how a surplus is to be extracted from agriculture. This preoccupation with ‘surplus labor’ often seems to have encouraged neglect of the agricultural sector.” (S. 378 )

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  6. Georgescu-Roegen, N. (1960). Dieser Artikel, der u.a. auch wegen seiner Kenntnis der deutschen agrarpolitischen Debatte im 19. Jahrhundert auffällt, kann als Mark-stein bei der Weiterentwicklung der Dualismustheorien bezeichnet werden. Vgl. auch Nicholls, H.W. (1963), Hornby, J.M. (1968), Johnston, B.F. (1970), Dixit, A. ( 1968, 1974 )

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  7. Sen, A. (1966) und Zarembka, P. ( 1972 ). Deren Konzepte werden im folgenden in geän-derter Form dargestellt. Der Unterschied besteht darin, daß wir hier mit einer spe-zifizierten Nutzenfunktion arbeiten und anders als Zarembka, der eine CES-Produk- tionsfunktion verwendet, eine Cobb-Douglas-Produktionsfunktion für die Agrarproduk-tion annehmen

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Schäfer, HB. (1983). Zur Charakteristik der Dualismustheorien. In: Landwirtschaftliche Akkumulationslasten und industrielle Entwicklung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68991-8_2

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