Zusammenfassung
Der Bruch, die Hernie hat seit den Anfangen chirurgischer Geschichtsschreibung durch Häufigkeit, augenfälliges Erscheinungsbild, mechanisch bedingte Symptome und mitunter dramatische Komplikationen unsere Fachgenossen fasziniert und beschäftigt. Heute noch stellt die Hernienchirurgie im Alltag der chirurgischen Grundversorgung ein qualitativ, klinisch wie volkswirtschaftlich überaus wichtig gebliebenes Betätigungsfeld dar. An der Leistenhernienoperation wird die Qualität des Meisters, die Effizienz der operativen Lehre und die Befähigung des angehenden Chirurgen mit Recht gemessen. An der Art der Freilegung und Rekonstruktion lassen sich heute wie vor 50 Jahren anatomische Kenntnisse und taktisches Gefühl im Umgang mit dem Gewebe besser beurteilen, als etwa an mehr spektakulären sog. Großeingriffen. Nun, die historische Entwicklung des hier gewürdigten Zeitabschnittes hat die klassische Hernienlehre in bezug auf äußere Brüche kaum modifiziert. Im Gegenteil, die rasante Zunahme des chirurgischen Globalwissens, die Verlagerung von einer vorwiegend anatomischmechanischen Betrachtungsweise zu einer pathophysiologisch betonten Grundhaltung in unserem Fach, hat den Stellenwert der Hernie ganz allgemein immer bescheidener werden lassen. Der heutige Chirurg scheint sich zu schämen, an so Banales und Alltägliches zu denken und darüber zu berichten.
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Rossetti, M. (1983). Innere und äußere Brüche (speziell Hiatushernie und Refluxkrankheit). In: Schreiber, H.W., Carstensen, G. (eds) Chirurgie im Wandel der Zeit 1945–1983. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68960-4_37
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