Zusammenfassung
Ein Blick zurück beweist, daß nicht alles, was uns heute als neu erscheint, prinzipiell neu ist! Das Auf und Ab in der Geschichte der Karzinomchirurgie des Magens wiederholt sich immer wieder mit Hoffnungen, Enttäuschungen, Zuversicht, Enthusiasmus wie auch mit Bescheidenheit hinsichtlich des eigenen Vermögens der chirurgischen Kunst. Wenn bislang etwa nur die Hälfte aller diagnostizierter Magenkarzinome einer wirklich radikalen Resektion zugänglich ist, das „Zu spät“ immer noch bedrückend das Schicksal vieler Krebskranken überschattet, so erinnert das an den Ausspruch Kümmels (1896) von der „fatalen Pause nach den ersten klinischen Symptomen“ und „dem dann folgenden laissez aller“. Für sich betrachtet hat das dank systematischer gastroskopisch-bioptischer Suche inzwischen häufiger entdeckte sog. Magenfrühkarzinom eine vielfach bessere Prognose (80-90%). Der Befund als solcher ist lange bekannt. Der Begriff des Magenfrühkarzinoms oder auch Karzinoma in situ wurde bereits 1908 von Versé definiert, 1931 von Berg als Schleimhautkarzinom, 1936 von Ewing als Oberflächenkrebs, 1937 von Konjetzny als oberflächlicher Schleimhautkrebs, 1937 von Bertrand als Frühkrebs, 1940 von Mallorny als nicht infiltratives Magenkarzinom, 1942 von Stout als „superspeeding carcinoma“, 1944 von Rössle als junger Krebs beschrieben. Neu ist lediglich die Mög lichkeit der häufigeren klinischen Erfassung dank Gastroskopie und Biopsie, auch einer subtilen darauf gerichteten Röntgenschleimhautdiagnostik. Jedoch nur 10 bis 15% aller diagnostizierten Magenkrebse stellen Frühkarzinome dar; und in 10 bis 15% finden sich bereits lymphogene Absiedlungen, zumal bei multizentrischer Entstehung.
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Gütgemann, A. (1983). Chirurgie des Magenkrebses. In: Schreiber, H.W., Carstensen, G. (eds) Chirurgie im Wandel der Zeit 1945–1983. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68960-4_28
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