Zusammenfassung
Prilocain besitzt von den äblicherweise zur peripheren Leitungsanaesthesie und Infiltrationsanaesthesie benutzten mittellang wirkenden Lokalanaesthetika die geringste potentielle systemische Toxizität. Allerdings fährt auch die Applikation geringer Dosen wahrscheinlich durch die Wirkung des Metaboliten O-Toluidin zu einer dosis-abhängigenMet-Hämoglobinämie. Da jedoch eine Met-Hb-bedingte Zyanose erst ab einem Met-Hb-Anteil von 30–40% des Gesamt-Hb von klinischer Relevanz ist, und solche Met-Hb-Konzentrationen selbst bei der sehr hohen Dosis von 1000 mg Prilocain praktisch nicht erreicht werden, haben wir in unserer Abteilung schon vor einiger Zeit zur Durchfährung von Infiltrations- und peripheren Leitungsanaesthesien Prilocain eingefährt und ziehen es z.B. Mepivacain oder Lidocain vor. Nachdem Poppers et al. [1] schon 1967 auf die Unbedenlichkeit der Periduralanaesthesie mit Prilocain in der Geburtshilfe hingewiesen haben, interessierte uns die Frage, ob eine relativ geringe Dosis von 200 mg Prilocain, gegeben zur Pudendusblockade eine ernst zu nehmende Met-Hämoglobinämie bei Neugeborenen verursacht. Die Frage erschien uns auch deshalb interessant, weil Nolte [2] daraufhingewiesen hat, daß möglicherweise HbF leichter zur Met-Hb-Bildung neigt als HbA.
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Literatur
Poppers PJ, Finster M (1967) Symposion in Siena, September 1967
Nolte H, Dudeck J, Hultsch B (1968) Anaesthesist 17:343–346
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Börner, U., Müller, H., Stoyanov, M., Gips, A., Hempelmann, G. (1982). Prilocain in der Geburtshilfe: Met-Hämoglobin-Konzentration im Blut des Neugeborenen nach Pudendusblockade. In: Brückner, J.B. (eds) Der Anaesthesist in der Geburtshilfe. Anaesthesiologie und Intensivmedizin / Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, vol 152. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68746-4_18
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