Zusammenfassung
Das Wesen der Immunantwort besteht darin, daß eine kleine Zahl von Vorläuferzellen aktiviert wird, die sich zu einer Population von funktionellen Effektorzellen vermehren. In diesem Kapitel beschreiben wir, wie Antigen die Proliferation von den Zellen induziert, die dazu bestimmt sind, auf dieses Antigen spezifisch zu reagieren. Im Verlauf einer Immunantwort kommt es also zu einer klonalen Vermehrung von Zellen mit einer bestimmten spezifischen Antigenreaktivität. Die Eigenschaften der von den B-Zellen gebildeten Antikörper verändern sich ebenfalls im Verlauf einer Immunantwort. Während der Primärantwort werden zuerst IgM-Antikörper gebildet, aber im weiteren Verlauf der Primärantwort kommt es zu einem Wechsel („shift“) zu IgG. In der Sekundärantwort werden fast ausschließlich IgGAntikörper produziert. Außerdem kommt es innerhalb der 7 S-AntikörperMoleküle auch zu einer Änderung der Bindungsaffinität. Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Antigen zu einer Selektion von Zellen führt, die Antikörper mit hoher Affinität produzieren. Diese Zellen reagieren bevorzugt mit dem Antigen, das deshalb bevorzugt bei ihnen eine Proliferation induziert. Auf diese Art selektioniert das Antigen also die Proliferation von Zellen mit spezifischen Antigen-Bindungsrezeptoren. Innerhalb der Zellen mit spezifischen Antigen-Bindungsrezeptoten besteht ein Selektionsvorteil für die Zellen, die Rezeptoren mit hoher Affinität haben.
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Literatur
Übersichtsarbeiten
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© 1982 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Golub, E.S. (1982). Proliferation und Reifung. In: Die Immunantwort. Heidelberger Taschenbücher, vol 220. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68711-2_18
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