Zusammenfassung
Die moderne Informationstechnologie bewirkt erhebliche Veränderungen der Arbeitsinhalte und Organisationsstrukturen in den Unternehmungen. Eine besonders schwerwiegende Änderung bahnt sich durch die Entwicklung solcher Informations- und Kommunikationssysteme an, die die technischen Voraussetzungen für die Verlagerung von Arbeitsprozessen an weitentfernte Arbeitsplätze, z.B. in die Wohnung des Mitarbeiters, schaffen. Die “Heimarbeit” gewinnt damit eine neue Aktualität und Qualität. Während Heimarbeit bisher eine sich “in regelmäßigen Arbeitsvorgängen wiederholende Tätigkeit war” — so der Gesetzgeber im Heimarbeitsgesetz vom 14.3.51 (§ 1.a), — erlaubt der informationstechnisch gestützte Heimarbeitsplatz auch die Ausführung solcher Tätigkeiten, die ein höheres Qualitäts- und Qualifikationsprofil aufweisen, z.B.:
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Textverarbeitung (i.S. der Zusammensetzung von Schriftsätzen aus Textbausteinen)
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Sachbearbeitung (z.B. die Bearbeitung von Versicherungsfällen und Anträgen)
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Entwicklung und Konstruktion von Maschinen und Geräten
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Systemplanung und Systementwicklung, insbesondere Programmierung technischer und administrativer Aufgabenstellungen.
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Literaturangaben
Vgl. dazu insbes.: Margarethe H. Olson, Remote Office Work: Implications for Individuals and Organizations, New York University, Working Paper Series CRIS # 25 GBA # 81–56 (CR)
Der Schlußbericht der Studie ist unter Ballerstedt, Eike u.a., “Informationstechnisch gestützte Heimarbeit-Studie über Auswahl, Eignung und Auswirkungen — im März 1982 der GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung m.b.H.) — Abteilung Projektmanagement, Bonn-Birlinghoven, vorgelegt worden und erscheint in der sog. “grünen Reihe” des Bundesministeriums für Forschung und Technologie, Bonn 1982, hier zitiert als “Studie”. Sie liegt diesen Anführungen generell zu Grunde und wird deshalb im einzelnen nicht zitiert.
Vgl. dazu: Ursula Neugebauer, Detlev Dehn, Mathias Thomae, Untersuchung über Maßnahmen zur Verbesserung der Software-Produktion — Teil 5 — Der Markt für Anwendungssoftware in der Bundesrepublik Deutschland, München, Wien 1980
Nach Grochla ist Formalisierung die Festlegung von Aufgabenerfüllungsprozessen durch nicht die Kompetenzverteilung betreffende, koordinative Regeln. Siehe: Erwin Grochla, Einführung in die Organisationstheorie, Stuttgart 1978, S. 42
ebenda
Das Beispiel des Programmierauftrags (Abb. 1) ist entnommen aus: Heidi und Wolfgang Heilmann, Strukturierte Systemplanung und Systementwicklung, Stuttgart und Wiesbaden 1979, Anhang 4.1. Nähere Ausführungen dazu und zur Programmvorgabe enthält der 5. Abschnitt dieses Buches, S. 205 ff.
Zum Pseudocode siehe insbes. Melekian, Norayr: Neue Methoden und Techniken der Programmierung, Teil 7: Methodische Programmentwicklung (1) in: IBM-Nachrichten, 26. Jg. (1976) Heft 229, S. 51 ff; zum Struktogramm End u.a., a.a.O. S. 182 ff.
Zum Walkthrough siehe: Melekian, a.a.O., Heft 230, S. 154 sowie Diekow, Siegfried: DV-Anwendungsprojekte, München/Wien 1981, S.91 ff. End, W., H. Gotthardt, R. Winkelmann: Softwareentwicklung, 2. Auflage München 1979, S. 403 ff.
Sneed, Harry, M.: Software-Projektmanagement am Beispiel des Siemens IOS-Projektes, in H. Heilmann (Hg.), 7. Jahrbuch der EDV, Stuttgart 1978, S. 355 ff.
Olson, S. 33
So die Erfahrungen bei F.I. Ltd., vgl. Studie, S. 67
Dieter Heyde im Thema der Woche: “Der Mikro mausert sich zum Favoriten der Softwareentwickler”, in: Computerwoche, 4. Juli 1982, S. 5
Der Bundesminister für Forschung und Technologie geht zwar davon aus, daß sich der Bedarf an Operateuren und Programmierern langfristig verringern wird, beziffert den Fehlbestand an Datenverarbeitungsfachkräften für 1978 aber mit 160 000 Personen. Da etwa 25% der DV-Fachkräfte Programmierer sind, entspricht das etwa 40 000 freien Plätzen im Jahr 1978. Inzwischen dürfte der Bedarf noch gestiegen sein. Vgl. “Drittes Datenverarbeitungsprogramm der Bundesregierung 1976–1979, Hg. Der Bundesminister für Forschung und Technologie — Referat: Presse und Öffentlichkeitsarbeit — Bonn 1976, S. 113–122. Der Bundesminister für Forschung und Technologie stützt sich auf Ergebnisse der Arbeiten des ad-hoc-Aus-schusses, Ausbildung von Datenverarbeitungsfachkräften, veröffentlicht als Forschungsbericht Datenverarbeitung 75–07 des Bundesministers für Forschung und Technologie. “Wachstumsmöglichkeiten für die Volkswirtschaft” sieht auch Dostal, W.: Volkswirtschaftliche Überlegungen zum Thema Bildschirm am Arbeitsplatz — unter besonderer Berücksichtigung des Arbeitsmarktes. In: Bildschirm am Arbeitsplatz, hg. von Nagel, K., München und Wien 1981, S. 36
So berichtet z.B. Olson, S. 21 von einer Steigerung der Produktivität zwischen 50 und 150% bei Mountain Bell sowie von einer Qualitätsverbesserung der Arbeit. Ähnliche Aussagen macht das Management von F.I.Ltd., das immerhin auf fast 20 Jahre Erfahrung mit Heimarbeit zurückblicken kann, vgl. Studie S. 59
Olson, S. 30
ebenda, S. 34
Den Mangel an Mobilität sieht auch F.R. Güntsch als möglichen Begrenzungsfaktor für die “rasante Dynamik der informationstechnischen Entwicklung”, vgl. F.R. Güntsch, Informationstechnik und Gesellschaft, in: IBM-Nachrichten 32 (1982) Heft 259, Stuttgart 1982, S. 9
Hill, W., Fehlbaum, R., Ulrich, P.: Organisationslehre. Ziele, Instrumente und Bedingungen der Organisation sozialer Systeme, 3. Auflage, Bern und Stuttgart 1981, S. 167
ebenda, S. 168 ff.
“Das Bundesarbeitsgericht sieht den grundlegenden Unterschied zwischen einem durch Dienstvertrag begründeten freien Mitarbeitsverhältnis und einem durch Arbeitsvertrag begründeten Arbeitsverhältnis darin, daß der freie Mitarbeiter in größerem Maß selbstbestimmte Arbeit unter Wahrung persönlicher Selbständigkeit leistet, während der Arbeitnehmer fremdbestimmte Arbeit in persönlicher Abhängigkeit erbringt”. Vgl. Grundsatzurteil vom 15.3.78–5AZR 819/76, zitiert nach Falkenberg, R.D.: Abgrenzung zwischen Arbeitnehmern, arbeitnehmerähnlichen Personen und freien Mitarbeitern. In: DP — Das Personalbüro in Recht und Praxis, Heft Nr. 8 vom 14.8.79, S. 216/217
Olson, S. 22
Hill/Fehlbaum/Ulrich, a.a.O., S. 357
Couger, J.D., Zawacki, R.A.: Was motiviert EDV-Fachleute, in: Büro und EDV, Dezember 1976, S. 23–30
Jürgen Habermas, Die Dialektik der Rationalisierung, In: Merkur 1954, S. 701 ff.
Toffler, Alvin, The Third Wave, Introduction, New York, Bantam Books, S. 2
Kirsch, W., Gabele, E.: Aktionsforschung und Echtzeitwissenschaft. In: Handwörterbuch des öffentlichen Dienstes. Das Personalwesen. Hg. W. Bierfelder, Berlin 1976, Sp. 9 ff.
Mertens, P., Anselstetter, R., Eckardt, Th.: Wirkungen von DV-Anwendungen, in: IBM-Nachrichten 31 (1981), Heft 256, Stuttgart 1981, S. 33 ff.
Gaugier, E. u.a., Rationalisierung und Humanisierung von Büroarbeiten, 2. Aufl., Ludwigshafen (Rhein) 1980, S. 12
ebenda, S. 12
Langenheder, W.: Wirkungsforschung. Modethema oder Forschungsgegenstand mit Zukunft? Zur Wirkungsforschung in der GMD. In: Der GMD-Spiegel 1/80, S. 23
Güntsch, a.a.O., S. 10
Section 1: Quellen zum Phasenschema
End W., Gotthardt R., Winkelmann R.: Softwareentwicklung, Leitfaden für Planung, Realisierung und Einführung von DV-Verfahren, München (SIEMENS AG), 2. Aufl. 1979, S. 149 ff.
ebenda, S. 292
DIN 66231, Programmentwicklungsdokumentation, Entwurf vom Januar 1981, insbesondere Anhang A
Budde, R., Schnupp P., Schwald, A.: Untersuchungen über Maßnahmen zur Verbesserung der Software-Produktion, Teil 1, Theoretische Ansätze auf dem Gebiet der Software-Technologie, Hg.: Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung, Bericht 130, München-Wien 1980, S. 14 ff.
INTEGRATA GmbH (Hg.): MENTOR-Handbuch Teil 10: EDV-Projektmanagement, M 100, Blatt 4, Tübingen 1979
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Heilmann, W. (1982). Organisatorische Gestaltung von Informationstechnisch Gestützen Heimarbeitsplätzen für Programmierer (Teleprogrammierung). In: Hansen, H.R. (eds) Büroinformations- und -kommunikationssysteme. Betriebs- und Wirtschaftsinformatik, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68600-9_21
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