Zusammenfassung
Die Umstände, unter denen Wilmanns gleich nach der Machtübemahme durch die Nazis im Frühling 1933 seinen Lehrstuhl in Heidelberg verlor, sind mir nie klar geworden, trotzdem ich mit ihm wie mit Gruhle, der seine rechte Hand gewesen war, oft genug darüber sprach. Fest steht, daß er so fort verhaftet, nach wenigen Tagen aber wieder freigelassen wurde, jedoch nicht mehr auf seinen Posten als Direktor der Klinik zurückkehren durfte. Nochjetzt werde ich gelegentlich gefragt, wie die Dinge, die damals in der gesamten Fachwelt viel Staub aufwirbelten, sich wirklich zugetragen hätten. Es hieß immer wieder, von Wilmanns sei in einer Vorlesung behauptet worden, Hitler habe im ersten Weltkrieg an einer psychogenen Blindheit gelitten und sei deshalb im Lazarett gewesen; diese Äußerung habe ihn seine Stellung gekostet, und zwarum so mehr, als er mit hämischen Kommentaren nicht zurückgehalten habe. Dann hieß es wieder, er sei im Besitze der für Hitler äußerst kompromittierenden Krankengeschichte uber diese hysterische Erkrankung gewesen.
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Müller, M. (1982). Die Gäste: Wilmans. In: Erinnerungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68435-7_26
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