Zusammenfassung
Seit alters gründet die Idee des Arztes auf Wissenschaft und Humanität. Naturwissenschaftliche Erkenntnis und Nächstenliebe leiten den berufenen Arzt gleichermaßen. Nüchternes Wissen und technisches Können dürfen ihn nie die Würde des zur Selbstbestimmung berufenen Kranken und den unersetzlichen Wert jedes einzelnen Menschen vergessen lassen. Das Verhältnis von Arzt und Patient ist in der Idee der Umgang zweier vernünftiger Menschen, in dem der wissenschaftliche Sachkundige dem Kranken hilft, so Karl Jaspers. Der gewissenhafte ärztliche Helfer faßt den Lebenslauf ins Auge und vermag den Umgang des Kranken mit seiner Krankheit zu gestalten. Der Arzt wirkt durch Sachkunde, die Objektivierung voraussetzt und also Distanz braucht. Es gilt nur den Abstand zu finden, dann kann einer viel für den anderen tun, bemerkt Hans Carossa im „Arzt Gion“. Andererseits wendet der Arzt seine Wissenschaft an einer übergreifenden menschlichen Gemeinschaft mit dem Leidenden. Daher gehört zum Wesen des Heilkundigen eine emotionale Komponente, ohne welche die echte Arzt-Patienten-Beziehung kaum möglich ist, was Werner Wachsmuth mit gutem Grund betont. Mitmenschliche Zuwendung und Gemeinschaft braucht das Wort.
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Laufs, A. (1982). Über die Selbstbestimmung des Patienten. In: Doerr, W., Jacob, W., Laufs, A. (eds) Recht und Ethik in der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68232-2_17
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