Zusammenfassung
Sehr wahrscheinlich ist diese Krankheit so lange bekannt, wie es eine Medizin gibt. Selbst die ältesten Zeugnisse der Heilkunst gehen an dem Fistelleiden, wenn sie es auch nur andeuten, nicht vorbei. Bemerkenswert ist, daß schon damals die Erkenntnis vertreten wurde, daß die Fistel nach Aufspaltung heilt. Viele Methoden wurden ersonnen, darunter viele noch heute geübte. Sie wurden so früh in der Geschichte der Menschheit erdacht, daß man Autoren nicht mehr angeben kann. Mit der Zeit sind die einfachen Maßnahmen vergessen worden, ja die allein sichere wird sogar bis zum heutigen Tag in Deutschland vielenorts abgelehnt. Ein erstaunliches Zeugnis hindernder Tradition, die sich selbst logischem Denken starr verschließt. Aber auch in anderen Ländern ist man nicht sicher in der Wahl der Heilmaßnahmen. Niemand hat sich bisher die Mühe genommen, überzeugende Argumente für das operative Vorgehen darzustellen. Ja man schob die nicht selten postulierte „Unheilbarkeit“ einer Fistel ursächlich dem Tuberkelbacillus zu, der die Regeneration ersticken kann, und bemäntelte zu Unrecht so mit ihm die Unfähigkeit, chirurgisch erfolgreich zu sein.
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Stelzner, F. (1981). Die Geschichte der Fistelkrankheit. In: Die anorectalen Fisteln. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68104-2_4
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