Das postthrombotische Syndrom

Zusammenfassung

Wird eine Thrombose der tiefen Venen in den ersten Tagen — obere Grenze 5 Tage — therapeutisch erfaßt und die Blutgerinnsel lysiert oder operativ ausgeräumt, heilt diese mit einer Restitutio ad integrum aus, sogar die Klappen bleiben intakt. Das ist jedoch selten der Fall. In leichten Fällen werden nur die Venenklappen zerstört, wenn die Thromben nur die Venensinus gefüllt haben. Hatte der Thrombus jedoch das ganze Gefäß verschlossen, so gibt es zwei Möglichkeiten. Wir folgen den detaillierten Studien von Leu [4]: Der Thrombus wird homogenisiert, hyalinisiert zu einem Narbenstrang, oder es bildet sich lockeres, gefäßreiches Bindegewebe. Manchmal wachsen auch Gefäße von den Vasa vasorum ein, die endothelial ausgekleideten Sinus erweitern sich, die Hohlräume werden durch Resorption der sie trennenden Septen immer größer, und in den meisten Fällen entsteht ein durchgängiges Gefäßrohr mit allerdings unregelmäßiger Wanddichte, ungleichmäßig weitem Lumen und zerstörten Venenklappen. Dieser Prozeß hat nach 6–12 Monaten sein Endstadium erreicht.

Die Schäden, die eine Thrombose hinterläßt, erfassen 3 Organsysteme:

• 1. den sympathischen Grenzstrang

• 2. die tiefen Lymphbahnen

• 3. die oberflächlichen und tiefen Venen.