Konstruktive Abstrakte Datentypen

Zusammenfassung

Der in dieser Arbeit unterbreitete Vorschlag, Konstruktive Abstrakte Datentypen (KAD) zur Programmspezifikation einzuführen, beruht auf der Beobachtung, daß die herkömmliche Konzeption zumindest für die Anwendungsprogrammierung keinerlei Bedeutung erlangt hat. Unter herkömmlicher Konzeption sollen die Spezifikationsmethoden verstanden werden, wie sie von Liskov und Zilles [11], Guttag und Horning [5], aber auch von Parnas [16], [17] entwickelt wurden. Diese Darstellungen beschränken sich auf die Spezifikation operativer Begriffe, wie z.B. STACK, QUEUE oder TREE, die vornehmlich in der Systemprogrammierung Anwendung finden. Ein Abstrakter Datentyp ist aus herkömmlicher Sicht eine Menge von Datenobjekten, zu der nur über Operationen zugegriffen werden kann, die in ihrer Wirkung auf den Zustand der Objekte genau festgelegt wurden. Die Objekte selbst treten nach „außen“ nicht in Erscheinung, da von den vielen logischen und physischen Details, die die Objekte unterscheiden, abstrahiert wird. Diese Abstraktion wurde von Parnas als Grundsatz formuliert und ist in der Literatur unter der Bezeichnung „Geheimnisprinzip“ bekannt geworden [18]. Die Kritik an den herkömmlichen Abstrakten Datentypen soll in drei Punkte untergliedert werden.