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Philosophie und Gelehrsamkeit

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Heidelberger Jahrbücher

Part of the book series: Heidelberger Jahrbücher ((HJB,volume 24))

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Zusammenfassung

Wenn ich auf Einladung der Fakultät und bei Gelegenheit meines goldenen Doktorjubiläums spreche, so ist dies für mich nicht nur eine große Ehre, sondern auch ein Anlaß zu vielerlei Gedanken und Empfindungen, die sich kaum in Worten beschreiben lassen. Die fünfzig Jahre seit meiner Promotion sind sehr schnell vergangen, und es hat sich in dieser Zeit viel Schlimmes und Gutes ereignet. Ich muß dankbar sein, daß es mir vergönnt war, diese Jahre zu überleben und großenteils meiner Arbeit widmen zu können. Trotz allem, was später geschehen ist, haben jedoch die Jahre, die ich in Heidelberg verbrachte, in meinem Leben und in meiner Erinnerung stets eine wichtige und erfreuliche Rolle gespielt: die schöne Stadt und ihre noch schönere Umgebung, die ich auch in späteren Jahren oft und gern wieder besucht habe; meine Lehrer, die ich hoch schätzte, an denen ich aber schon damals unbekümmert Kritik übte; meine Freunde und Mitstudenten, von denen viele mir auch später wieder begegnet sind und mit denen ich zum Teil noch heute in enger Verbindung stehe; die Bücher, die ich las und überdachte, die langen Gespräche und einsamen Spaziergänge, denen ich manche Kenntnisse und Einsichten verdanke, die mir noch heute lebendig sind. Ich wiederhole heute gern, was ich sonst gelegentlich gesagt habe: Ich habe zwar den größten Teil meines Lebens außerhalb von Deutschland verbracht, bin aber noch immer, und in den letzten Jahren mehr als je, für all das dankbar, was ich als Student in Heidelberg und an anderen deutschen Universitäten, und vorher noch als Schüler auf dem Mommsen-Gymnasium in Berlin gelernt habe.

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Literatur

  1. Ich habe einige der in diesem Vortrag berührten Probleme schon früher gelegentlich behandelt: „Some Remarks on the Method of History“(mit Lincoln Reis), The Journal of Philosophy 40, 225–245 (1943); „Some Problems of Historical Knowledge“, Ibid. 58, 85–110 (1961); „History of Philosophy and History of Ideas“, Journal of the History of Philosophy 2, 1–14 (1964), abgedruckt in Kristeller: Renaissance Concepts of Man and Other Essays, 156–175, New York 1972.

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  2. Cicero: Academica Posteriora I 6,24 und 7,25; vgl. De natura deorum II 37,94. Plato: Theaetetus 182 a.

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  3. Vor allem im dritten Hauptstück der transzendentalen Dialektik, das den Titel „Das Ideal der reinen Vernunft“ trägt (Kritik der reinen Vernunft B 595 ff.).

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  4. Grimm’s Deutsches Wörterbuch (Bd. 4, Abth. 2, Sp. 2038–2039, Leipzig 1877): „Nach Lessing 11, 326 scheint der italienische Jesuit Franc Lana (gest. 1687) der Erfinder des Wortes Ideal zu sein. “In Lessing’s Kollektaneen zur Literatur findet sich in der Tat ein langer Auszug aus Lanas Prodromo (Brescia 1670) (Sämtliche Schriften, ed. Lachmann, 11, 325–328, Berlin 1839), und Lessing sagt ausdrücklich: „Lana scheint der Erfinder des Wortes Ideal zu seyn” (S. 326). Jedoch in dem von Lessing zitierten Satz („una figura dipinta a Capriccio, che chiamano di maniera, ed io la direi ideale“) muß das Wort „ideale“ pace Lessing doch wohl als Adjektiv verstanden werden. Die italienischen Wörterbücher geben keine Belege für das Substantiv vor dem 19. Jh., das erste sichere englische Beispiel ist von 1798. Dagegen geben Littré und Larousse als ersten Beleg eine Stelle bei Diderot aus dem Jahre 1765. Zu Kants Kenntnis der französischen (und englischen) Kunstkritik des 18. Jh.,s. Otto Schlapp, Kants Lehre vom Genie, Göttingen 1901.

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  5. Vgl. meine Besprechung von Procli Diadochi Tria Opuscula, ed. H Boese (Berlin 1960), Journal of Philosophy 39, 74–78 (1962). Wenn man vielfach vom „Existentialismus“ des Thomas von Aquino gesprochen hat, so vergißt man dabei, daß der Begriff der Existenz (esse) bei Thomas auf alle Dinge, auch auf die Steine, anwendbar ist, während für Kierkegaard und seine Nachfolger die Existenz eine nur dem Menschen eigentümliche Seinsweise ist.

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  9. Es fehlt z. B. der dem Philoponus zugeschriebene Kommentar zur Metaphysik, vgl. Kristeller: Eight Philosophers of the Italian Renaissance, 176, Anm. 7, Stanford 1964.

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Kristeller, P.O. (1980). Philosophie und Gelehrsamkeit. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 24. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67713-7_4

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