Zusammenfassung
Aggressionsforschung sollte nicht zuletzt dazu dienen, Wege zu finden, Aggression in ihren vielen unwillkommenen Formen zu reduzieren. Denn der Mensch schickt sich nicht einfach in die biologische Entwicklung und Funktion der Aggression. Er hat ethische Ideale wie Gleichberechtigung, Freiheit und Menschenrechte entwickelt, die der Ausübung der Aggression gemäß dem ererbten Programm zuwiderlaufen. Ein Fundament solcher Anti-Aggressions-Ethik ist die menschliche Fähigkeit, sich eine Vorstellung davon zu machen, was ein Mitmensch, der einer Aggression ausgesetzt ist, empfindet. Ein Mensch kann sich gewissermaßen in einen andern „hineinversetzen“, wobei er allerdings von sich aus überträgt, ohne wirklich erfassen zu können, was im anderen vorgeht. Dieses Mitfühlen-können gibt uns die psychologische Grundlage zur ethischen Forderung, daß Aggressionen kontrolliert werden müssen, nämlich weil sie anderen Menschen physische und psychische Schmerzen zufügen; sie bringen Leiden und Unglück. Die Diskrepanz zwischen kulturell-technischer Entwicklung und biologischer Ausstattung des Menschen läßt zudem befürchten, daß unkontrollierte Aggression zu weiteren Katastrophen, vielleicht sogar zur Zerstörung der Art Mensch führt.
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Angst, W. (1980). Kontrolle der Aggression. In: Aggression bei Affen und Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67564-5_10
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