Zusammenfassung
Wenn in Deutschland die Natur mit Aneurysmen geizt, so ersetzte vor hundert Jahren die Kunst diesen Mangel zur Genüge durch die Aderlasslancetten der Barbiere und Badergesellen. Kamen doch innerhalb fiinf Monaten vier Aderlassaneurysmen in die Behandlung von Prof. Leber in Wien. Wie zum Theil noch jetzt bestand schon damals grosse Confusion in der Nomenclatur: man warf wahre und falsche Aneurysmen bunt durcheinander. Während Einige das nach einem Aderlass entstandene Aneurysma ein wahres nannten (Leber, Plenk), liessen Andere diese Bezeichnung nur dann zu, wenn der Sack aus starken ringfdrmigen Muskelfasern bestand (A. Monro); wieder Andere nannten das cylindrische durch Ausdehnung der ganzen Arterienwand bedingte ein wahres, das sackfdrmige dagegen, welches durch Zerreissung der inneren Häute und Ausdehnung der äusseren entstände, ein falsches (Morgagni). In Deutschland wurde diejenige Eintheilung am gebräuchlichsten, welche von England, dem aneurysmenreichen Lande, ausging, wo die beiden Hunter, D. Monro und J. Bell sich dieser Krankheit besonders annahmen. Man bezeichnete in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts als Aneur. verum diejenige Geschwulst, wo die Arterie an irgend einer Stelle widernatürlich erweitert und ausgedehnt war und unterschied, je nachdem die Ausdehnung nur an einer kleinen Stelle oder in einer grösseren Länge der Arterie stattgefunden, das Aneur. verum circumscriptum und diffusum.
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Fischer, G. (1978). Krankheiten der Gefässe, Nerven und Haut. Neubildungen. In: Chirurgie vor 100 Jahren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66946-0_17
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