Zusammenfassung
Das menschliche Auge wird häufig mit einer fotografischen Kamera verglichen. Gemeinsam ist beiden als Konstruktionsprinzip die geometrisch optische Abbildung der Umwelt mittels eines geeigneten brechenden Systems auf der fotografischen Platte bzw. auf der Netzhaut. Der Vergleich ist jedoch nur zum Teil berechtigt. Einerseits besteht nämlich ein grundsätzlicher Unterschied zwischen beiden Systemen darin, daß die Netzhaut nicht wie eine fotografische Platte als Ebene ausgebildet ist. Vielmehr ist sie gekrümmt und ist praktisch in Halbkugelform vom Sinnesepithel bedeckt. Zum anderen ist beim fotografischen Objektiv die Brechkraft in einem Linsensystem mit höherem Brechungsindex zusammengefaßt. Dieses „fotografische Objektiv“ befindet sich dabei in Luft, und zwar vor und hinter diesem Linsensystem. Beim Auge dagegen sind vom Hornhautscheitel an bis zur Netzhaut Medien von unterschiedlicher Brechkraft für das Licht vorhanden. In der vorderen Augenkammer befindet sich das Kammerwasser mit dem Brechungsindex praktisch von Wasser. Die bikonvexe elastische und verformbare Linse des Auges hat einen höheren Brechungsindex als das Kammerwasser. Der anschließende Glaskörper besitzt wieder einen etwas niedrigeren, aber doch immerhin beträchtlich höheren Brechungsindex als die Luft (Abb. 69).
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© 1976 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Keidel, W.D. (1976). Spezielle Sinnesphysiologie des Auges. In: Sinnesphysiologie. Heidelberger Taschenbücher, vol 97. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66479-3_3
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