Zusammenfassung
Erst seit rund 100 Jahren hat die Pädiatrie ihre fachliche Eigenstän-digkeit in der gesamten Humanmedizin behauptet. Aus der Erkenntnis, daß der Säugling und das Kleinkind keine verkleinerten Ausgaben des Erwachsenen sind, sondern aufgrund ihrer Besonder-heiten in Stoffwechsel und Reaktionen, spezieller Krankheitsbilder und therapeutischer Erfordernisse, sowie der Aufdeckung der „werdenden Funktionen“ ihres Organismus rechtfertigt sich die Abtrennung der Kinderheilkunde von der Inneren Medizin. — In diesen letzten 100 Jahren sank auch die Säuglings-Sterblichkeit von rund (1875) 24%, was bei der damaligen Bevölkerungsziffer Deutschlands etwa ½ Million Säuglingen entsprach, auf (1971) 2,32%, entsprechend in Westdeutschland rund 19000 Kinder im 1. Lebensjahr; in den Niederlanden, Skandinavien und neuerdings auch in Japan beträgt sie nur noch 1,3–1,5%, was auch für uns hoffen läßt, hier noch eine weitere Verbesserung erreichen zu können. Dieser erhebliche Rückgang ist als einer der erfreulichsten Erfolge der Kinderheilkunde zu werten, den sie gemeinsam mit der Hygiene und mittels der modernen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen errungen hat.
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© 1974 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Schmidt, GW. (1974). Einleitung. In: Pädiatrie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65878-5_1
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