Systematik und Phylogenie der Algen

Zusammenfassung

Das systematische Handbuch der Süßwasseralgen von BOURRELLY Ist nun mit dem Erscheinen des dritten Bandes abgeschlossen. Darin werden die Pyrrhophyten, Raphidiophyten, Euglenophyten, Rhodophyten und die Cyanophyten behandelt. Die Abteilung der Pyrrhophyten wird in die Klassen der Cryptophyceen und der Dinophyceen unterteilt. Die Raphidiophyten enthalten die Familien der Vacuolariaceen und der Thaumatomastigaceen; sie stellen eine isolierte Gruppe von einzelligen heterokonten Formen dar. Den Euglenophyten, die Verf. mit Recht von den Chlorophyten lostrennt, werden die Ordnungen der Euglenales und der Colaciales zugewiesen. Die Rhodophyten, die im Süßwasser verhältnismäßig schwach vertreten sind, werden in die zwei Unterklassen der Bangiophycideen, mit den Ordnungen der Porphyridiales, Goniotrichales, Bangiales und Compsopogonales, und in die Florideophycideem, mit den Ordnungen der Acrochaetiales, Nemalionales, Cryptonemiales, Ceramiales und Gigartinales gegliedert. Bei den Cyanophyten fehlt das durch Sexualakt und Meiosis gesteuerte Regulativ für Formerhaltung und für kontrollierbare mutative Veränderungen, so daß das System dieser völlig isolierten Organismengruppe bis auf weiteres nur einen formalistischen und mehr oder weniger subjektiven Charakter haben kann. So ist auch die Darstellung BOURRELLYS zu verstehen, der die zwei Unterklassen der Coccogonophycideen und der Hormogonophycideen unterscheidet, was der landläufigen Vorstellung entspricht. Ein natürliches System ist das nicht, wohl aber eine praktisch brauchbare Reihung.