Zusammenfassung
A.: Die Philosophie von heute zerfällt in verschiedene Richtungen oder Schulen und der Zustand der Philosophie im ganzen wird durch diese von außen sichtbare unverkennbare Zerspaltung entschieden bestimmt. Das ist bekannt und anerkannt und wenn wir fragen: Was ist Philosophie ? so sollte man, ohne entschiedenen Widerspruch wachzurufen, sagen dürfen: Ein als Einheit konzipiertes Gebiet unverträglicher Meinungen über diverse Gegenstände, wie die Welt, das Wirkliche, das Denken, das Wesen, das Erkennen und den Menschen. Eine andere Antwort auf die Frage Was ist Philosophie ? lautet: Philosophie sei der Ausdruck des Philosophierens und Philosophieren beginne mit dem Staunen. Nun gut, staunen wir denn auch, darüber nämlich, wie wenig unser Befund die Philosophen beunruhigt. Wir kommen zwar dabei nicht in das Gespräch mit all den Philosophen, die es vermeiden, sich über Philosophie im ganzen auszusprechen, aber wir beginnen doch notwendig zu philosophieren: Einerseits weil der Anblick dieser Unordnung und die seltsame Geborgenheit der Philosophen in dieser Unordnung auf uns selbst zurückgeworfen wird und es nun, einer solchen Übermacht gegenüber, problematisch wird, ob wir den Standort dieses Blicks auf die Philosophie im ganzen aufrechterhalten und grundsätzlich verteidigen können.
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© 1970 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Reidemeister, K. (1970). Das Postulat des vernünftigen Verstehens. In: Die Unsachlichkeit der Existenzphilosophie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65097-0_8
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