Zusammenfassung
Vor 13 Jahren hat Hr. A. Gautier durch Erhitzen von verdünnter Blausäure und Essigsäure in kleiner Menge ein Produkt erhalten, welches er nach seinen Eigenschaften und dem Resultat der Analyse als ein Gemenge von Xanthin und Methylxanthin ansah1). Für den Vergleich mit dem Xanthin mußte er sich auf die damals bekannten Reaktionen beschränken. Er prüfte insbesondere das Verhalten gegen Silbernitrat, ammoniakalische Silberlösung, Salpetersäure, Phosphormolybdänsäure, Quecksilberchlorid und Goldchlorid und fand dabei Ubereinstimmung des natürlichen und künstlichen Produktes. Bei dem heutigen Stande unserer Kenntnis von den Gliedern der Harnsäuregruppe kann man diese Proben nicht mehr als entscheidend ansehen. Da nun auch die Bildung des Xanthins aus der Blausäure, welche Gautier durch die Gleichung:
interpretiert, theoretisch schwer zu verstehen ist, so schien es mir notwendig, die Gautiersche Synthese einer Prüfung zu unterziehen. Leider sind seine Angaben über die Ausführung der Operation unvollständig; denn das Mengenverhältnis von Blausäure, Wasser und Essigsäure ist nicht angeführt. Nur die Temperatur von 145°, welche in der Originalpublikation ebenfalls fehlt, habe ich zufällig in Gautiers Buch: „Les Toxines Microbiennes et Animales“, Paris 1896, S. 265, gefunden.
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Fischer, E. (1907). Über die angebliche Synthese des Xanthins aus Cyanwasserstoff. In: Untersuchungen in der Puringruppe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-64928-8_27
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