Zusammenfassung
Seit im Jahre 1953 die grundlegenden Untersuchungen zum „wiplash injury“ durch Gay u. Abbott [5] erschienen sind, hat sich zu Unrecht die Bezeichnung „Schleudertrauma“ für ein weit gefächertes Verletzungsmuster als Diagnose eingebürgert, obwohl diese Bezeichnung lediglich einen Unfallmechanismus benennt. Das Schleudertrauma verursacht Verletzungen, die durch Krafteinwirkungen aus verschiedenen Bewegungsrichtungen entstehen. Es ist heute sinnvoller, von einem „Non-contact-Trauma“ (Beschleunigungsverletzung) zu sprechen. Somit ist gewährleistet, daß ein Verletzungsmechanismus nicht pauschal zur Diagnose erhoben wird. Wesen der Beschleunigungsverletzungen ist es, daß äußere Verletzungszeichen nicht erkennbar sind und die Verletzungen durch Massenbeschleunigung nach vorne und hinten, insbesondere jedoch auch rotatorisch verursacht werden mit gegenläufiger Zweitbewegung [11]. Insbesondere bei Non-contact-Traumen der HWS darf nicht vergessen werden, daß die dynamisch-funktionelle Einheit des Achsenorgans sowohl die knöchernen Strukturen als auch Bundscheiben, Bänder, Gelenkkapseln, Muskulatur, Gefäße, Nerven und Rückenmark umfaßt, wobei die Verletzung auch nur einer dieser Organe empfindliche Auswirkungen auf das Zusammenspiel anderer Organsysteme haben kann. Im Bereich des Achsenorgans sind die stark beweglichen Anteile (HWS und LWS) besonders verletzungsgefährdet, wobei im Bereich der HWS Verletzungsschwerpunkte besonders im Bereich des zervikookzipitalen Überganges liegen, jedoch auch im Bereich des Überganges zur starren BWS, während Verletzungen im Segment C2-3 bis C4-5 seltener sind [1].
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Literatur
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Bosse, A., Müller, KM. (1997). Begutachtung des sog. Schleudertraumas der Halswirbelsäule aus der Sicht der pathologischen Anatomie. In: Hierholzer, G., Hax, PM., Kunze, G., Peters, D. (eds) Gutachtenkolloquium 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60788-2_1
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