Zusammenfassung
Der Landwirtschaft kommt seit je her und aus einer Vielzahl von Gründen eine tatsächliche sowie rechtliche Sonderstellung in Wirtschaft und Politik zu. Als Bestandteil der sog. Urproduktion ist dieser Wirtschaftsbereich in besonderer Weise abhängig von speziellen Produktionsfaktoren, wie z.B. Bodenbeschaffenheit, Witterungseinflüssen, natürlich bedingten Wachstumsperioden sowie einer begrenzten Lagerungsfähigkeit leicht verderblicher und nur saisonal verfügbarer Produkte mit den entsprechenden Konsequenzen für Angebot und Nachfrage landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Diese Faktoren können ebenso wie Quantität und Ausnutzung des Bodens nur in eingeschränktem Umfang durch die Produzenten beeinflusst werden.1 Als ein weiteres Argument für die Ausnahmestellung der Landwirtschaft wird die Erhaltung des ländlichen Raumes angeführt. In finanzpolitischer Hinsicht wird die Privilegierung des Agrarsektors mit der Anpassung der Einkommensverhältnisse an die Einkommen in den übrigen Wirtschaftsbereichen gerechtfertigt und insbesondere über die Preismarktpolitik fur landwirtschaftliche Produkte sowie die landwirtschaftliche Sozialpolitik umgesetzt.
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Literatur
Zu den weiteren der Landwirtschaft unterstellten Nachteilen in wirtschaftlicher und naturbedingter Hinsicht, vgl. Trede,S. 44f.; Boest,S. 30f. m.w.N.; zu den Auswirkungen dieser Faktoren auf die Agrarmärkte vgl. ebenda, S. 32ff.
In den 90er Jahren lag die jährliche Abnahmerate der Betriebe bei durchschnittlich 3,2 v.H., Agrarbericht 1997, BT-Drs. 13 /6868, S. 11.
Agrarbericht 1997, BT-Drs. 13/6868, S. 80; an anderer Stelle heißt es aber nach wie vor, dass Familienbetriebe die „tragende Säule der deutschen Landwirtschaft, insbesondere im früheren Bundesgebiet“ seien, BELF, Agrarstandort Deutschland, S. 1.
Vgl. Schmitt,AgrarR 1996, Beilage I, S. 16 m.w.N.
Durch Betriebsteilungen und Neugründungen hat sich die Zahl der Betriebe zwischen 1992 und 1997 um etwa 66 v.H. erhöht, Agrarbericht 1997, BT-Drs. 13 /6868, S. 14.
Vgl. Agrarbericht 1998, BT-Drs. 14/347, S. 62f.; Agrarbericht 1997, BT-Drs. 13/6868, S. 80; BELF, Agrarstandort Deutschland, S. 2, 5f.
Kroeschell,Deutsches Agrarrecht, S. 3.
Vgl. Winkler,Das Agrarrecht, sein Gegenstand und seine Stellung in der Rechtsordnung, Fs. für Pikalo,S. 370 m.w.N.; Storm,JZ 1974, S. 570ff. m.w.N., der ein „Agrargesellschaftsrecht“ als neuen, agrarpolitisch besonders bedeutungsvollen Schwerpunkt des Agrarrechts bezeichnete, ebenda, S. 571.
Steding,Recht flr Agrarunternehmen, S. 12f.
Vgl. Böhme,S. 229; Steding,Ernährungsdienst 1996, S. 22.
Vgl. dazu 3. Teil, 2. Kapitel, A.
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von Both, J.H., von Maercken zu Geerath, F. (2000). Einleitung. In: Agrarunternehmensrecht. Potsdamer Rechtswissenschaftliche Reihe, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59771-8_1
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