Zusammenfassung
Der diagnostische Informationswert von Defekten der retinalen Nervenfaserschicht in der morphologischen Frühdiagnose des chronischen Glaukoms ist unstrittig. Keilförmigen Ausfällen der Nervenfaserschicht geht häufig eine Papillenrandblutung voraus, gefolgt von Einkerbungen des neuroretinalen Randsaumes und weiterhin gefolgt in unterschiedlichen Zeitspannen von pathognomonischen Gesichtsfeldausfällen. Die ophthalmoskopische Beurteilung der Nervenfaserschicht im rotfreien Licht oder mit entsprechenden fotografischen Methoden ist gut etabliert. Insbesondere bei Glaukomformen mit einem begleitenden ischämischen Pathomechanismus ist die Inzidenz von Papillenrandblutungen sowie Nervenfaserschichtdefekten von großer Bedeutung. Die Nervenfaserschichtpolarimetrie (GDx) stellt eine moderne Technik zur quantitativen Beurteilung der Nervenfaserschichtdicke dar. Der Informationswert richtet sich sowohl auf die Diagnose wie auch auf den Verlauf der Erkrankung. Die diagnostische Zielstruktur, die Nervenfaserschicht der Netzhaut, hat eine physiologische Dicke von bis zu 400 μm (in histomorphometrischen Studien) in Abhängigkeit der Distanz zur Papille und in Abhängigkeit des Meridians, in dem gemessen wird. Die zur Verfügung stehende Messtechnik der Polarimetrie hat derzeit noch einen Messfehler von 10–20 μm, was eine Erfassung von Defekten der Nervenfaserschicht in ganzer Dicke erlaubt.
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Jonas, J., Korth, M. (2001). Diskussionsrunde Glaukomdiagnostik. In: Krieglstein, G.K. (eds) Glaukom 2000. Glaukom. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59452-6_2
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