Körperschaftsteuerliche Organschaft

Zusammenfassung

Kapitalgesellschaften wie auch andere Körperschaften i.S.d. KStG verfugen sowohl zivil-wie auch steuerrechtlich als juristische Personen über eigenständige Rechtsfähigkeit. Die (ständig zunehmende) Konzernierung hat jedoch verstärkt zur Folge, daβ rechtlich selbständige Kapitalgesellschaften in einem tatsächlichen und rechtlichen Unterordnungsverhältnis zu einem anderen Unternehmen stehen, das bewirkt, daβ untergeordnete Tochter-Kapitalgesellschaften ihre wirtschaftliche Selbständigkeit verlieren und als unselbständige Tochterunternehmen unter einheitlicher Leitung des Mutterunternehmens geführt werden. Der wirtschaftlichen und fiktivrechtlichen Einheit ‘Konzern’ wird körperschaftsteuerlich durch das Institut der Organschaft Rechnung getragen mit der Konsequenz, daβ die für die Körperschaftbesteuerung rechtlich und wirtschaftlich selbständiger Kapitalgesellschaften geltenden Grundsätze ganz oder teilweise auf rechtlich zwar selbständige, wirtschaftlich jedoch unselbständige Kapitalgesellschaften nicht übertragen werden. Wirtschaftlich unselbständige Kapitalgesellschaften werden vielmehr als unselbständiger Teil des übergeordneten Mutterunternehmens qualifiziert und steuerlich entsprechend behandelt. Insoweit beinhalten die §§ 14 bis 19 KStG mit den dort verankerten Sondervorschriften für die körperschaftsteuerliche Organschaft den Kern des sog. Kon-zernsteuerrechts.³⁸³