Zusammenfassung
Der deutsche „Zukunftsminister“ Rüttgers fordert eine Innovationsoffensive, die mehr Wettbewerb in der Forschungslandschaft und den Unternehmen erzeugen soll. Pluralität, Eigenständigkeit und Dezentralität seien zukünftig die Garanten eines innovativen Wissenschaftssystems (Flöhl, 1996). Nach Jahren der Restrukturierung von unternehmensinternen Prozessen und diverser Ansätze von Lean Management oder von Lean Production setzt der Minister verstärkt auf innovatorische Kräfte in der Wissenschaftslandschaft. Nach den verschiedenen Schrumpfungsprozessen wendet man sich verstärkt den Wachstumspotentialen zu. Auf der Basis dieser politischen Aussage wollen wir uns zunächst den Hintergründen und Inhalten eines Innovations-managements widmen. Innovationsmanagement wird als ursprüngliche Unternehmerfunktion betrachtet, in die alle Funktionsbereiche des Unternehmens eingebunden sein sollen. Dabei gehen wir grundsätzlich davon aus, daß Unternehmen die Selbstentfaltung ihrer Mitarbeiter als Wert an sich ermöglichen und fördern sollten, und zwar auf allen Ebenen der Unternehmenshierarchie. Es erscheint in diesem Zusammenhang fraglich, eine Stelle im Unternehmen mit der Innovationsaufgabe zu betrauen. Damit würden sich mit Sicherheit andere Aufgabenträger schnell aus der Verantwortung um Neuerungen entlassen (Brockhoff, 1995). Das Innovationsmanagement eines Unternehmens hat eine ganzheitliche Steuerung des Innovationsprozesses zu betreiben, d.h. das Topmanagement muß praktische Meßkriterien aufstellen, anhand derer die Leistungsfähigkeit der Manager im Innovationsprozeß geprüft werden kann:
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Anzahl der im Jahr eingeführten neuen Produkte im Vergleich zum wichtigsten Konkurrenten
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Prozentsatz der Produkte, die sich zu Marktanteilsführern entwickeln
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Prozentsatz der Produkte, die die Entwicklungskosten einspielen
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Durchschnittliche Zeitspanne bis zur Markteinführung
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Anzahl der im Zeitablauf aufgegebenen Innovationsprojekte
ganisatorisch neu gestaltete Innovationsprozeß bei Mettler-Toledo z.B. arbeitet heute mit Innovationsteams. Diese Hochleistungsteams erkunden und bewerten Marktchancen, definieren neue Produktideen und realisieren sie über alle Stufen hinweg bis zur Markteinführung. Ein Team besteht aus vier bis sieben Mitarbeitern, die folgende Basisqualifikationen abdecken: Konstruktion, Elektronikentwicklung, Softwareentwicklung, Produktionstechnik, Marketing und Qualitätssicherung. Die Teams arbeiten in hoher Selbstverantwortung, sind in netzförmigen Kommunikationsstrukturen miteinander verbunden und unterstützen sich in allen Projektphasen gegenseitig. Die Innovationszeiten haben sich von zwei bis drei Jahren auf sechs bis neun Monate reduziert (Kleinschmidt/ Geschka/ Cooper, 1996).
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Dehr, G. (1997). Die Unternehmung als Kreativitätssystem. In: Innovation mit System. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59188-4_2
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