Zusammenfassung
Den bisherigen theoretischen Überlegungen lag die Unterscheidung zwischen Bewegungen um eine gleichgewichtige Arbeitslosenquote — der NAIRU — (Kapitel 3) und Veränderungen der NAIRU selbst (Kapitel 4 bis 6) zugrunde. Anhand der empirischen Beobachtung, dass in den letzten 25 Jahren Inflationsstabilität in Deutschland, aber auch in den meisten anderen europäischen Volkswirtschaften mit immer höheren Arbeitslosenquoten einherging (vgl. Abbildung 3.8), zogen wir dabei den Schluss, dass vor allem das zweite Phänomen eine Schlüsselrolle für das Verständnis der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt spielt: Es sind nicht so sehr die zyklischen Bewegungen, die erkärungsbedürftig sind als vielmehr der von einem Konjunkturzyklus zum nächsten steigende „Sockel“ von Arbeitslosigkeit.
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Literatur
Die Anwendung der Hysterese-Idee auf die Arbeitsmarktentwicklung wurde voll entwickelt auf einer Konferenz im Juni 1986; die dort präsentierten Papiere sind in dem Band von Cross (ed.) (1988) gesammelt.
Neuere Entwicklungen sowie einige Reflexionen über die Sinnhaftigkeit des Konzepts der natürlichen Arbeitslosenquote im allgemeinen und Persistenz und Hysterese im besonderen sind enthalten in Cross (ed.) (1995). Der in diesem Band enthaltene Aufsatz von McDonald (1995) behandelt auch eine weitere Denkmöglichkeit für die Begründung von Hysterese, die hier keine explizite Erwähnung fand. Es ist relativ leicht möglich, Modelle zu konstruieren deren Gleichgewicht nicht eindeutig ist, sondern, in denen ein ganzer Bereich (z.B. von Arbeitslosenquoten) gleichgewichtig ist. Innerhalb eines solchen Bereichs können dann wiederum zufällige Schocks die tatsächliche Arbeitslosenquote bestimmen, was ebenfalls zu einer Beschreibung der Arbeitsmarktentwicklung entlang Gleichung (7.13) führt.
Die grundlegenden Beiträge zur Insider-Outsider-Theorie sind im wesentlichen Anfang der 80er Jahre von Assar Lindbeck und Dennis Snower geschrieben worden und zusammengetragen in dem Buch von Lindbeck/Snower (1989).
Blanchard/Summers (1986) zeigten, wie durch die Wahl extremer Mitgliedschaftsregeln ein Insider-Outsider-Modell Hysterese generieren kann.
Franz (1989) bietet eine einfache Einführung in die Hysterese-Idee in Franz (ed.) (1990) sind Anwendungen der Hysterese-Idee auch auf andere Bereiche der Ökonomie enthalten.
Die umfassendste empirische Analyse bieten Elmeskov/MacFarlan (1993), für Deutschland ist das Papier von Franz/Gordon (1993a) eine empfehlenswerte Lektüre. Eine neuere Analyse deutscher und amerikanischer Daten findet sich in Belke (1996).
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© 1999 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Landmann, O., Jerger, J. (1999). Persistenz und Hysterese. In: Beschäftigungstheorie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58531-9_8
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