Zusammenfassung
Eine der zahlreichen modelltheoretischen Vereinfachungen, die den vorangegangenen Kapiteln zugrundelagen, war die Unterstellung einer eindeutigen Beziehung zwischen Output Y und der Beschäftigungsmenge N über die Produktionsfunktion Y = F(N). Die damit verbundene Abstraktion ist jedoch nur dann unproblematisch, wenn die Menge der anderen Produktionsfaktoren konstant, oder jedenfalls völlig unabhängig von den gerade interessierenden Vorgängen auf dem Arbeitsmarkt ist. Für eine kürzere Frist ist die Annahme sicherlich adäquat, längerfristig ist es für Unternehmen jedoch möglich, neben dem Produktionsfaktor Arbeit auch die Menge der anderen Produktionsfaktoren zu variieren. Im folgenden wollen wir von „Kapital“ als dem zweiten Produktionsfaktor sprechen und die Wechselwirkungen zwischen der bereits im letzten Kapitel behandelten Lohnbildung und der Kapitalstockentscheidung untersuchen. „Kapital“ ist natürlich kein homogener Produktionsfaktor — genausowenig wie „Arbeit“ —, sondern umfasst eine enorm grosse Anzahl mehr oder weniger spezialisierter Produktionsanlagen, Maschinen etc..1 Dennoch wird es sich als nützlich herausstellen, diese Abstraktion zu machen, genau so wie es analytisch für viele Fragestellungen nützlich war, Arbeit als homogenen Faktor zu behandeln.
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Literatur
Die Exposition der Abschnitte 6.1-6.4 greift weitgehend auf Ergebnisse in Landmann/Jerger (1993) und Jerger (1993) zurück. Blanchard (1997) benutzt einen eng verwandten Analyserahmen und wendet diesen auf die empirischen Entwicklungen europäischer Volkswirtschaften an. Zur Lohnlückendiskussion sehr lesenswert ist der Beitrag von Gordon (1988).
Landmann/Pflüger (1998) diskutieren die Frage nach Ursachen und Auswirkungen von über verschiedene Qualifikationen von Arbeit asymmetrischen Nachfrageveränderungen. Zu diesem Thema ist darüberhinaus vor allem das Buch von Rodrik (1997) sowie der Aufsatz von Krugman (1995) empfehlenswert. Hinzuweisen ist auch auf die Beiträge zu zwei Symposien, die im Journal of Economic Perspectives abgedruckt sind: Um „Income Inequality and Trade“ geht es in der Ausgabe vom Sommer 1995, „Globalization in Perspective“ ist der Titel des Symposiums in der Herbst 1998-Ausgabe.
Der Vorschlag der Gewinnbeteiligung wird (unter fast völligem Verzicht auf formalen Aufwand) in Weitzman (1985) entwickelt. Weitzman (1987) spekuliert über die Auswirkungen auf die NAIRU, eine Diskussion, die in Layard/Nickell (1990), Holmlund (1990), Michaelis (1998) sowie Jerger/Michaelis (1999) fortgesetzt wird. In den beiden zuletztgenannten Beiträgen wird insbesondere auch die Rückwirkung der Gewinnbeteiligung auf die Kapitalbildung untersucht. Die Arbeiten in Blinder (ed.) (1989) beschäftigen sich mit den Anreizeffekten der Gewinnbeteiligung auf die Produktivität der Arbeitnehmer. Die theoretische Literatur zu diesem Aspekt wird in Michaelis (1997) reflektiert.
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Landmann, O., Jerger, J. (1999). Beschäftigung, Produktivität und Kapitalstock. In: Beschäftigungstheorie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58531-9_7
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