Zusammenfassung
Im Zeitalter der Globalisierung, von dem viele seltsamer Weise glauben, es habe erst begonnen, werden wir in zunehmendem Maße mit transkulturellen Wertkonflikten konfrontiert. In der Tat hat die Globalisierung eine neue Qualität erreicht, und deshalb wird sie wohl jetzt in neuer Weise wahrgenommen. Brachten die Globalisierungstendenzen, die ja bereits in der frühen Neuzeit anhoben, durchaus — wie bereits in früheren Zeiten — Erfahrungen von Alterität/Andersheit und Alienität/Fremdheit mit sich, und kamen dabei durchaus auch bereits in der Konfrontation von Kulturen unterschiedliche Werthaltungen zu tage, so wurden die damit verbundenen Wertkonflikte jedoch weniger als Problem empfunden: sei es, daß unter normativen Wahrheitsansprüchen die klar dominante Kultur sich im Recht sah, diese Ansprüche zu realisieren, oder sei es, daß bestimmte Interessen machtgestützt durchgesetzt wurden bzw. als durchsetzbar erschienen, wobei ggf. normative Ansprüche und die damit verbundenen Rechtfertigungen funktionalisiert wurden für letzteres. Diese asymmetrische Globalisierung mit ihrem zweifelhaften Konfliktmanagement ist heue von einer neuen Problemkonstellation abgelöst worden. Zum einen zeigt sich im Zuge weltweiter Dezentralisierung und Vernetzung, daß ( 1) unter der Unterschiedlichkeit von Werthaltungen in bestimmten Kulturen, was Naturverhältnisse, Vorstellungen von Individualität und Subjekt, Arbeit, Gerlingen, Ertrag und Ehre etc. betrifft, unterschied-
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Literaturverzeichnis
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Hubig, C. (2002). Transkulturelle Wertkonflikte im Spannungsfeld zwischen abstrakter Harmonisierung und Anwendungsdissensen. In: Röttgers, K., Koslowski, P. (eds) Transkulturelle Wertekonflikte. Ethische Ökonomie. Beiträge zur Wirtschaftsethik und Wirtschaftskultur, vol 7. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57502-0_2
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