Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen vor dem Hintergrund der Wirtschaftsreformen in Russland seit 2000

Zusammenfassung

Sachlage

Die letzten 18 Monate brachten Russland nach zehnjähriger Krise einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung und politische Stabilisierung. Die Folgen der Finanzkrise von 1998 wurden schneller als erwartet überwunden.

Russlands Wirtschaft entwickelte sich im 1. Halbjahr 2001 erneut besser als vorhergesagt; das BIP wuchs urn 5,4% nach 8,8% in 2000. Im Aufβenhandel erreichte Russland 2000 einen erheblichen Uberschuss von geschätzt 61,3 Mrd. $. Die verbesserte Ausgangslage ftihrte im letzten Jahr zu einer starken Zunahme der Inlandsinvestitionen um 17% (insgesamt rd. 41 Mrd. $), die deutlich dynamischer als das BIP und die Industrieproduktion anwuchsen.

Das Wirtschaftsreformprogramm wird zielstrebig umgesetzt. Eine gauze Reihe von Reformen konnte bereits auf den Weg gebracht werden, wie z.B. die Steuerreform, Zollgesetz, Gesetze zur Entbürokratisierung der Wirtschaft und zum Erwerb von Industriegrundstücken. Von den bisherigen Reformschritten geht eine positive Signalwirkung auf das zuktinftige Investitionsklima in Russland aus.

Parallel zur gesetzgeberischen Seite der Wirtschaftsreformen wurde mit der Umsetzung der Reformgesetze begonnen. Schnelligkeit und Konsequenz bei der Umsetzung der Reformen in alien Bereichen der Administration und die Flankierung dieses Prozesses durch die Zentralregierung sind eM Gebot der Stunde.

Der unterentwickelte Bankenund Finanzsektor ist eines der grÖβten Probleme Russlands.

Die deutsche Wirtschaft zollt der russischen Fiihrung für die im Reformprozess bereits erzielten Erfolge hohe Anerkennung und begrüβt die weiteren Reformanstrengungen ausdrücklich.

Der deutsch-russische Handel wächst beständig. Mit 23 Milliarden DM im ersten Halbjahr legte er urn tiber 25 Prozent zu

Article FootNote

Positionspapier anlässlich des Staatsbesuches des russischen Präsidenten Pu tin in Deutschland vom 25.-27. September 2001, erstellt vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Zusammenarbeit mit der DaimlerChrysler AG und dem Verband der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation