Zusammenfassung
Fragestellung: Für verschiedene Viren (Humanes Immunschwächevirus und Hepatitis-C-Virus) konnte eine Abnahme der Viruslast im Blut bei Ansprechen einer Therapie gezeigt werden. Daher sollte untersucht werden, ob und in welchem Maß die Menge von DNS des Herpes-simplex-Virus (HSV) im Blut unter einer intravenösen Aciclovir-Therapie abnimmt.
Methode: Bei einem Patienten mit Gingivostomatitis herpetica wurde vor und während einer intravenösen Aciclovir-Therapie (10 mg/kg Körpergewicht) aus EDTA-Blut DNS isoliert und mit quantitativer PCR die Menge von HSV-DNS bestimmt. Die Quantifizierung von HSV-DNS erfolgte gegen einen internen Standard mit PCR-ELISA.
Ergebnisse: Vor Therapie wurden 66 HSV-Kopien/µl Blut nachgewiesen. Nach einem Tag der anfänglich durchgeführten oralen Therapie mit Vala-ciclovir 2 × 1000 mg/Tag fanden sich 60 Kopien/µl Blut und an den ersten beiden Tagen der intravenösen Aciclovir-Therapie 97 bzw. 72 Kopien/µl Blut. Nach Tag 3 und 4 wurden noch 8 bzw. 9 HSV-Kopien/µl Blut entdeckt, ab Tag 5 war keine HSV-DNS mehr nachweisbar. Schlußfolgerungen: Mit intern kontrollierter quantitativer PCR konnte ein Abfall der HSV-Viruslast im Blut unter Aciclovir-Therapie gezeigt werden. Die Genauigkeit dieser Methode lag meist bei ± 10 % (in einem Fall Abweichung um 45%), so daß eine Unterscheidung von Faktor 2 möglich sein sollte. Mit dieser quantitativen PCR ist ein Therapiemonitoring, u.a. auch im Rahmen von Medikamentenstudien, bei jedem Mikroorganismus möglich, da dieses Quantitatifizierungs-system leicht auf jede PCR adaptiert werden kann. Zu klären bleibt allerdings, ob der Abfall der Virusbelastung interindividuelle Unterschiede aufweist und von prognostischer Bedeutung ist.
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Panhans-Groß, A. et al. (2000). Bestimmung der Menge von Herpes-simplex-DNS im Blut eines Patienten mit Gingivostomatitis herpetica unter Aciclovir-Therapie mit quantitativer PCR. In: Plettenberg, A., Meigel, W.N., Moll, I. (eds) Dermatologie an der Schwelle zum neuen Jahrtausend. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57191-6_81
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