Zusammenfassung
Abbildung 1.1 zeigt den Stammbaum einer Familie, in der mehrere Mitglieder auf Grund verschiedener Gendefekte erkrankt sind oder ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben. Drei Tage nach einer Gallenblasenoperation bekam die 42 jährige Mutter von drei Kindern (Stammbaumsymbol II-5) starke Schmerzen in der Brust, Schweißausbrüche und zunehmende Atemnot. Die Thoraxübersichtsaufnahme bestätigte den Verdacht auf eine Lungenembolie. Seit ihrer dritten Schwangerschaft leidet die Patientin an Krampfadern und intermittierenden Schmerzen im Wadenbereich des linken Unterschenkels. Die molekulare Untersuchung ergab, daß die Patientin Trägerin der Faktor-V-Leiden-Mutation ist, die das Risiko von thrombo-embolischen Komplikationen in der Folge von operativen Eingriffen deutlich erhöht. Als der 45jährige Ehepartner (II-4) von der lebensbedrohlichen Situation seiner Frau informiert wird, erleidet er einen Herzinfarkt. Bei der Abklärung der Ursachen des Herzinfarktes findet man einen stark erhöhten Cholesterinwert von 380 mg/dl. Da bereits sein Vater (I-3) und sein Onkel (I-2) an einer KHK verstorben sind, wird eine Mutationsanalyse im LDL-Rezeptorgen durchgeführt. Es findet sich die Mutation R329X, welche die Aufnahme von LDL-Cholesterin in die Leberzelle blockiert. Von den drei Kindern des Paares zeigen zwei (III-4 und III-5) ebenfalls erhöhte Cholesterinwerte. Wie ihrem Vater wird den Kindern eine fettarme Ernährung und die Einnahme von Levostatin zur Senkung des Cholesterinspiegels nahegelegt. Die 22jährige Tochter (III-3) ist wie ihre Mutter Trägerin der Faktor-V-Leiden-Mutation.
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Höhn, H. (2000). Humangenetische Grundlagen der Pathophysiologie. In: Pathophysiologie. Springer Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57115-2_1
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