Zusammenfassung
Nach zwei Jahren neuem Energiewirtschaftsgesetz ist nichts mehr so wie früher. Die neuen Rahmenbedingungen und die volle Einführung der Liberalisierung für alle Kundenbereiche haben in Deutschland die Strompreise dramatisch gesenkt: für die Privatkunden um durchschnittlich etwa 10 bis 20%, für Industriebetriebe um etwa 30 bis 40% und für Großkunden und Weiterverteiler um bis zu 60%. Der Begriff dramatisch ist deshalb schon gerechtfertigt, weil infolge der damit verbundenen Umsatzeinbrüche tiefgreifende Folgen schon heute sichtbar werden. Zur Kostensenkung wird das Personal in den Unternehmen reduziert; eine Halbierung ist allenthalben schon erreicht, aber das Ende des Schrumpfungsprozesses noch nicht abzusehen. Alle Investitionsprogramme werden auf ein unabweisbares Mindestmaß zurückgeführt, die Wartungszyklen verlängert und die Unterhaltungsaufwendungen zusammengestrichen. Im Zuge der Sparprogramme ist an Innovationen kaum mehr zu denken; alle Aktivitäten konzentrieren sich darauf, wie noch höhere Kostenreduzierungen und Personaleinsparungen zu erreichen sind. Selbstam Bestand traditionsreicher und mächtiger Unternehmen macht dieser Umorientierungsprozess nicht halt, wie die vielen Unternehmenszusammenschlüsse bis hin zu den im Gange befindlichen Fusionen der Größten unter den Großen beweisen.
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Literatur
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Müller, L. (2001). Strompreise. In: Handbuch der Elektrizitätswirtschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56805-3_10
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