Zusammenfassung
Die vielfältige Gliederung der Sozialversicherung bedingt im Angesicht der gemeinsamen Aufgabe der Verwirklichung sozialer Sicherheit die Notwendigkeit der Kooperation zwischen der Sozialversicherungsträgern. Kooperation bei der Rechtsetzung ist in zwei Formen möglich, in derjenigen der — später zu behandelnden — rechtsetzenden Vereinbarung zweier oder mehrerer Träger oder aber in der Bildung rechtsetzungsbefugter Trägervereinigungen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Notes
Allgemein zum Verbandswesen der Sozialversicherungsträger Hein, Die Verbände der Sozialversicherungsträger.
Zu den Verbänden der Krankenkassen HS-KV/Schnapp, § 49, Rdnrn. 181-201; ferner LPK-SGB V/Hänlein, Kommentierung zu den §§ 207-219; zur Wahrnehmung der Verbandsaufgaben der sozialen Pflegeversicherung durch die Krankenkassen HS-PV/Bloch, § 24, Rdnrn. 46-61.
Zu den Verbänden der Ersatzkassen allgemein Wigge, Die Stellung der Ersatzkassen, S. 284 ff.; zur Rechtsform ebd., S. 286.
Zu den Verbänden der Unfallversicherungsträger HS-UV/Bieback, § 54, Rdnrn. 158–169 (noch zum Recht der RVO) und Kater/Leube, SGB VII, § 114, Rdnr. 26.
Vgl. auch Hein, Die Verbände der Sozialversicherungsträger, S. 208 f.
Vgl. §§ 31 Abs. 2 S. 2 und 32 Abs. 4 SGB VII.
Zum früheren Recht HS-UV/Bieback, § 54, Rdnrn. 158 ff.
Kater/Leube, SGB VII, § 114, Rdnr. 26.
Hein, a.a.O., S. 287 f.; KassKomm/Polster, § 146, Rdnr. 5.
Auch wenn die Alterssicherung der Landwirte im allgemeinen nicht Gegenstand dieser Untersuchung ist, wird der Gesamtverband der Alterskassen als organisatorisches Gegenmodell zum VDR an dieser Stelle in die Betrachtung einbezogen; seine Mitglieder, die landwirtschaftlichen Alterskassen, sind bei den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften errichtet (§ 49 ALG), mit denen sie trotz eigener Rechtspersönlichkeit die Organe teilen (§ 32 SGB IV).
LPK-SGB XI/Klie/Brennfleck, § 53, Rdnr. 9.
BGHZ 47, 172 (177 f.); 88, 314 (316); 105, 306 (313 f.); Palandt/Heinrichs, BGB, 58. Aufl., § 25, Rdnr. 1; MünchKonun/Reuter, § 25, Rdnrn. 3 u. 7; vgl. auch den Katalog in § 58 BGB.
Vgl. die Zusammenstellung der satzungsmäßigen Aufgaben bei Wigge, Die Stellung der Ersatzkassen, S. 294 f.
Vgl. Wigge, a.a.O., S. 296 f.; zu den Rechtsquellen der “gemeinsamen Selbstverwaltung” unten, §§15-17.
Palandt/Heinrichs, BGB, 58. Aufl., § 25, Rdnr. 6; MünchKomm/Reuter, § 25, Rdnr. 4; Kirchhof, Private Rechtsetzung, S. 277 ff.
Dazu sogleich sub D II 3.
BGHZ 88, 314 [316]; 105,306(313-316).
MünchKomm/Reuter, § 25, Rdnr. 6; Lukes, Der Satzungsinhalt beim eingetragenen Verein und die Abgrenzung zu sonstigen Vereinsregelungen, NJW 1972, 121 (126 f.).
Palandt/Heinrichs, BGB, 58. Aufl., § 25, Rdnr. 6; MünchKornm/Reuter, § 25, Rdnr. 7.
§ 10 Abs. 4 lit. f. der Satzung des VdAK und des AEV; vgl. Hein, Die Verbände der Sozialversicherungsträger, S. 182 und 187.
Zu den “gemeinsamen Richtlinien” der Verbände der Unfallversicherungsträger § 11 B II, C II, D III, E III.
Vgl. § 34 Abs. 3 SGB VII.
§ 5 Abs. 1 der Satzung des VDR, vgl. Hein, a.a.O., S. 290.
Aktuelle Fassung dieser “Richtlinien” bei KassKomm/Niesel, Anh. § 32 SGB VI; daß es sich hierbei um einen Beschluß des VDR handelt, ist dem Beitrag von Grimme, Kompaß 1994, 29 und 31 zu entnehmen.
Unten § 10 B II, D III, E III.
“Richtlinien des Gesamtverbandes der landwirtschaftlichen Alterskassen über die Durchführung von Leistungen zur Rehabilitation und Betriebs-und Haushaltshilfe zur Aufrechterhaltung des Unternehmens der Landwirtschaft” vom 1.1.1995, erwähnt bei HS-RV/Koch/Möller-Schlotfeldt, § 62, Rdnr. 16, Fn. 15.
Überzeugend Krauskopf, SozKV, § 217, Rdnr. 19.
Hein, Die Verbände der Sozialversicherungsträger, S. 181 und 187.
Hein, a.a.O., S. 251, 272 f. und 318 f.
§ 8 Abs. 1 der Satzung; vgl. Hein, a.a.O., S. 302 f.
Im einzelnen § 10 Abs. 3 der Satzung
§ 10 Abs. 4 der Satzung.
§ 23 Abs. 1 bis 4 der Satzung.
Vgl. im einzelnen § 23 Abs. 5 bis 8 der Satzung; vgl. auch Hein, a.a.O., S. 290 f.
Vgl. oben § 7 D II.
Zum Phänomen mittelbar genereller Wirkung individueller Rechtsfolgenanordnungen F. Kirchhof, Private Rechtsetzung, S. 77 und oben § 1 B IV; Kirchhof hat allerdings nur den Fall im Blick, daß eine Körperschaft durch Einzelweisung zum Erlassen einer Regelung mit Breitenwirkung verpflichtet wird. Wird demgegenüber durch eine verbandliche Regelung eine Vielzahl von Körperschaften zur Erzeugung von Normen mit Wirkung für die jeweiligen Mitglieder verpflichtet, so kann auch die Verbandsnorm, allerdings nur im Hinblick auf die Verbandsmitglieder, als generelle Regelung angesehen werden.
BGHZ 63, 282 (290); F. Kirchhof, Private Rechtsetzung, S. 282; MünchKomm/ Reuter, § 25, Rdnrn. 18 u. 20.
H.M., vgl. Palandt/Heinrichs, BGB, 58. Aufl., § 25, Rdnr. 3.
MünchKomm/Reuter, § 25, Rdnrn. 5 u. 13; vgl. auch BGHZ 21, 370 (374 f.) zum nichtrechtsfähigen Verein.
BGHZ 47, 172(180).
Vgl. Palandt/Heinrichs, BGB, 58. Aufl., § 25, Rdnr. 3; MünchKomm/Reuter, § 25, Rdnr. 10; F. Kirchhof, Private Rechtsetzung, S. 267 ff.
MünchKomm/Reuter, § 25, Rdnr. 10.
F. Kirchhof, Private Rechtsetzung, S. 267.
BGHZ 128, 93 (100); BGH WM 1988, 1879 (1882); MünchKomm/Reuter, vor § 21, Rdnr. 121.
MünchKomm/Reuter, vor § 21, Rdnr. 122.
BGHZ 128, 93 (99 f.); umstritten ist, ob dieses Verfahren durch Satzungsklauseln des Mitglieds-und des Verbandsvereins abgekürzt werden kann, denenzufolge die Mitgliedschaft einer Person in einem der Vereine stets diejenige im anderen nach sich ziehe. Vom BGH wird dies Verfahren anerkannt (BGHZ 28, 131 [134]; 105, 306 [312]); kritisch u.a. MünchKomm/Reuter, vor § 21, Rdnr. 123; in BGHZ 128, 93, wo es um die Bindung Außenstehender an Regeln des Dachverbandes ging, wird diese Modalität nicht angesprochen.
BGHZ 128, 93 (103).
BGHZ 128, 93 (100).
BGB1.I, S. 1890 (verschiedentlich geändert).
Die Ermächtigung des Gesamtverbandes zum Erlaß von Grundsatzentscheidungen im Bereich der Datenverarbeitung (§ 58 Abs. 3 ALG) wird im folgenden vernachlässigt.
BSGE 63, 220 (222 f.)-4. Senat — im Anschluß an BSG SozR 5850 § 7 GAL Nr. 2–11 a Senat-.
Ebenso HS-RV/Koch/Möller-Schlotfeld, § 62, Rdnr. 16.
Krauskopf, SozKV, § 217 SGB V, Rdnr. 17 ff; HS-KV/Ebsen, § 7, Rdnrn. 83 f.
Krauskopf, SozKV, § 217 SGB V, Rdnr. 18.
Dies ist der Fall, den F. Kirchhof, Private Rechtsetzung, S. 77 im Blick hat (“mittelbare Rechtswirkung eines Einzelbefehls”).
Ähnlich die Auslegung der Satzung des privatrechtlichen Verbandes der Handwerkskammern, des Deutschen Handwerkertags, in BVerwGE 74, 254 (257 f.).
Vgl. die Zuzahlungsrichtlinien der LVA Oberfranken und Mittelfranken v. 2.9.1993, MittLVA Oberfranken und Mittelfranken, 1994, 22.
Vgl. oben § 8 B II 4.
So Ruland, DRV 1988, 359 (369).
Ist die Zustimmung durch Unterlassen allerdings erfolgt, kommt die satzungsmäßige Durchführungspflicht zum Tragen; dieser Aspekt geht verloren, wenn man die Zuzahlungsrichtlinien des VDR als “Musterrichtlinien” bezeichnet, so HS-KV/Ebsen, § 6, Rdnr. 34.
Oben § 7 E, F, G, H und § 8 C.
Zur Besetzung der Vertreterversammlung der bei den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften errichteten landwirtschaftlichen Alterskassen oben sub D III 2 a.
§ 4 D II.
§ 7 F II und § 8 C III 2 c.
Vgl. bereits oben D III 2 a.
Vgl. hierzu oben § 7 G.
Ebsen, Art. 87 Abs. 2 GG — ein Fremdkörper im System bundesstaatlicher Kompetenzzuordnung des Grundgesetzes, S. 231 (238); Hein, Die Verbände der Sozialversicherungsträger, S. 414; H. Bogs, Die Sozialversicherung im Staat der Gegenwart, S. 265 f.; nach anderer Ansicht handelt es sich bei den öffentlichrechtlichen Spitzenverbänden der Sozialversicherungsträger um “neue bundesunmittelbare Körperschaften des öffentlichen Rechts” im Sinne von Art. 87 Abs. 3 GG, vgl. Dittmann, Die Bundesverwaltung, S. 246 f. und 262 und Merten, FS Knöpfle, 219(228).
Ruland, DRV 1988, 359 (369); Domcke, ZRP 1988, 348 (351); Kleine-Cosach NJW 1994, 2249 (2256); vgl. ferner die Nachweise aus der älteren Literatur bei H. Bogs, Die Sozialversicherung im Staat der Gegenwart, S. 266, Fn. 13.
Vgl. Darstellung und Nachweise bei Schneider, AöR 83 (1958), 1 ff. (12 f.).
BVerfGE 63, 1 (38); skeptisch aber Isensee, HbdStR IV, § 98, Rdnr. 183 f.
So überzeugend, HS-KV/Ebsen, § 7, Rdnrn. 26 f.; ebenso Hixt, Regionalisierung und Föderalisierung der gesetzlichen Krankenversicherung, 1996, S. 138; Schneider, AöR 83 (1958), S. 1 (10 ff.); vgl. auch H. Bogs, Die Sozialversicherung im Staat der Gegenwart, S. 267; im Ergebnis wohl ebenso Zacher, Sozialpolitik und Verfassung, S. 160-163.
BVerfGE 76, 171(186).
So HS-KV/Ebsen, § 7, Rdnrn. 33-36.
So auch der Ansatz bei Neumann, Ärztliche Berufsfreiheit und Qualitätssicherung, S. 101 (111); vgl. auch Wigge, Die Stellung der Ersatzkassen, S. 344; zu dachverbandlichem Verwaltungsbinnenrecht unten § 11 F III.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hänlein, A. (2001). Rechtsetzung der Verbände der Sozialversicherungsträger. In: Rechtsquellen im Sozialversicherungsrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56782-7_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-56782-7_9
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-62624-1
Online ISBN: 978-3-642-56782-7
eBook Packages: Springer Book Archive