Zusammenfassung
Im 20. Jahrhundert hat sich neben der Rechtssoziologie auch die Rechtsökonornie entwickelt. Diese neue Wissenschaftsrichtung hat sich zuerst in den USA ausgebreitet. Etwas verkürzt ausgedrückt beschäftigt sich die Rechtsökonomie mit der Vermeidung von Verschwendung durch Recht. Sie befragt Rechtsnormen und richterliche Entscheidungen darauf, ob sie Verschwendung vermeiden. Es geht um Effizienz. Traditionell betreiben die Juristen eine Ex-post-Analyse, das heißt eine Würdigung bereits durchgeführter Handlungen unter der Fragestellung, ob diese als gerecht zu beurteilen sind. Die Rechtsökonomen fragen mit Hilfe einer Ex-ante-Analyse, wie sich Rechtsnormen auf die Wahrscheinlichkeit, mit der Bürger bestimmte Handlungen durchführen oder nicht, auswirken. Die Juristen konzentrieren sich meist auf die Lösung von einzelnen Fällen. Die Rechtsökonomen versuchen hingegen, ihre Exante-Analysen zu verallgemeinern.
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Literatur
Für eine erste rechtsökonornische Einschätzung siehe meinen Vortrag, Bernhard Nagel, Norm und Wirklichkeit der Zisterzienser, Leipziger Juristische Vorträge Heft 15, Leipzig 1996.
Peter Hawel, Das Mönchtum im Abendland. Freiburg i. Br. 1993, S. 280f.
Die Gründungsgeschichte und die ersten Statuten von Cîteaux (Exordium Cistercii et Capitula), in: Ms. 1207 aus Ste. Geneviève, Nationalbibliothek Paris, und Cod. 1711, Stadtbibliothek Trient, übersetzt von Edmund Müller, in: Ambrosius Schneider / Adam Wienand / Wolfgang Bickel / Ernst Coester (Hg.), Die Cistercienser. Geschichte, Geist, Kunst. Köln 3. Aufl, 1986, S. 25–31
Dietrich Kurze, Die Bedeutung der Arbeit im zisterziensischen Denken, in: Kaspar Elm / Peter Joerißen / Hermann Josef Roth (Hg.), Die Zisterzienser. Ordensleben zwischen Ideal und Wirklichkeit (Schriften des Rheinischen Museumsamtes 10). Bonn 1980, S. 179–202, hier S. 194.
Zitiert nach Hubert Treiber / Heinz Steinert, Die Fabrikation des zuverlässigen Menschen, über die „Wahlverwandschaft“ von Kloster-und Fabrikdisziplin. München 1980, S. 63.
Ebd., S. 53–76.
Ebd., S. 63.
Sogenannte kognitive Dissonanz, vgl. Martin Irle, Lehrbuch der Sozialpsychologie. Göttingen 1975; Dieter Frey, Die Theorie der kognitiven Dissonanz, in: Ders., Kognitive Theorien der Sozialpsychologie. Bern 1978, S. 243–292.; vgl. zum ganzen auch Peter Berger / Thomas Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Frankfurt / M. 5. Aufl. 1977.
Ludwig v. Dolberg, Die Cisterzienser beim Mahl. Servitien durch Pitantien, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 17 (1896), S. 609–629.
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Joachim Wollasch, Mönchtum des Mittelalters zwischen Kirche und Welt. München 1973.
Ribbe, Agrarwirtschaft, in: Elm / Joerißen / Roth (Hg.), Die Zisterzienser, 1980, S. 204.
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Walter Horn / Ernest Born, The Plan of St. Gall. A Study of the Architecture an Economy of Life in a Paradigmatic Carolingian Monastery, 3 Bde, Berkeley 1979.
Alfred Kieser, From Asceticism to Administration of Wealth. Medieval Monasteries and the Pitfalls of Rationalization, in: Organisation Studies 1987, S. 103–123, 118f.
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Zum Reputationsmechanismus siehe Thomas Eger, Wieviel Normierung braucht der Markt? Ökonomische Aspekte der Vertragsfreiheit, in: Jahrbuch 11 Ökonomie und Gesellschaft, Markt, Norm und Moral. Fr ankfurt / M. 1995, S. 45–88, 51ff.
Bruno Griesser, Die Wirtschaftsordnung des Abtes Stephan Lexington für das Kloster Savigny 1230, in: Cisterzienser Chronik 58 (1951), S. 13–28. Reinhard Schneider, Güter-und Gelddepositen in Zisrerzienserklöstern, in: Zisterzienser-Studien I. Berlin 1975, S. 97–126.
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Vgl. Treiber / Steinert, Fabrikation des zuverlässigen Menschen, 1980, S. 65.
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Vorsichtig in diese Richtung Werner Rösener, Zur Wirtschaftstätigkeit der Zisterzienser im Hochmittelalter, in: Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie 30 (2, 1982), S. 117–148; einschränkend Kaspar Elm, Questione e Risultati della Recente Ricerca sul Cistercensi, in: Hubert Houben / Benedetto Vetere (Hg.), I Cistercensi nel Mezzogiorno Medioevale. Leece 1994, S. 7–31, 28ff; vgl. auch zur Armut des Mönchs und zur potestas des Klosters Erich Kaufer, Spiegelungen wirtschaftlichen Denkens im Mittelalter. Innsbruck 1998, S. 24f.
Vgl. Gerd Zimmermann, Frühes Zisterziensertum als „alternative“ Lebenshaltung, in: Geschichte am Obermain 14 (1983/84), S. 38–52, auch abgedruckt in: Ecclesia-Franconia-Heraldica, Gesammelte Abhandlungen, hg. zum 65. Geburtstag von Reinhold Jandesek und Ulrich Knefelkamp. Bamberg 1989, Nr. XIX, S. 1–22, 20ff.
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Nagel, B. (2001). Die Zisterzienser aus der Sicht der Rechtsökonomie. In: Knefelkamp, U. (eds) Zisterzienser. Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Ethik an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56752-0_18
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