Zusammenfassung
Die Stiftung des Totengedenkens, einer bleibenden Memoria, war ein wichtiges Element des adligen Selbstverständnisses, denn mit ihr wurde eine standige Verbundenheit der Lebenden mit den Toten begründet, die für die Ewigkeit angelegt war1. Eng verbunden damit war der starke Wunsch, ad sanctos — bei den Heiligen oder deren Reliquien, also im Kloster, und zwar an möglichst zentraler Stelle — zur letzten Ruhe gebettet zu werden. Wege und Ziele der Erinnerung lassen sich an der Gründung, den Bauten und der Ausstattung von Zisterzienserklösrem nachvollziehen. Dabei waren die Kirchen des Reformordens, der bewußt auf allen architektonischen Zierat verzichten wollte, dafür von vornherein eigentlich nicht besonders geeignet. Bei unserer Betrachtung werden nicht nur Standort und Ausgestaltung, sondern auch die Probleme der Überlieferung eine Rolle spielen. In einem besonderen Falle soll es sogar um den Umgang mit einem Stifter gehen, der nicht in seiner Gründung beigesetzt wurde.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Joseph-Marie Canivez, Statuta capitulorum generalium Ordinis Cistercienses, 8 Bde. Louvain 1933–1941, hier Bd. 1, S. 68.
Vgl. dazu Bernd Ulrich Hucker, Reichsfürsten als Förderer des Zisterzienserordens in der frühen Stauferzeit, in: Oliver H. Schmidt / Heike Frenzel / Dieter Pötschke, Spiritualität und Herr schaft (Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser 5).Berlin 1988, S. 46–57.
Narratiode fundatione monasterii Luccensis, Calenberger UB, hg. von Wilhelm von Hodenberg. Hannover 1858, S. 2 f.
Vgl. Rainer Kahsnitz, Die Grunder von Laach und Sayn. Fürstenbildnisse des 13. Jahrhunderts (Ausstellungskataloge des Germanischen Nationalmuseums). Nürnberg 1992; Jochen Luckhardt, Grabmal und Totengedächtnis Heinrichs des Löwen, in: Jochen Luckhardt / Franz Niehoff (Hg.), Heinrich der Löwe und seine Zeit, Bd. 2. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235 (Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995). München 1995, S. 283–291.
Friedrich Kobler, Mittelalterliche Werke der bildenden Künste im Kloster Seligenthal, in: Kaspar Elm / Peter Joerißen / Hermann Josef Roth (Hg.), Die Zisterzienser. Ordensleben zwischen Ideal und Wirklichkeit (Schriften des Rheinischen Museumsamtes 10), Bd. 1. Bonn 1980, S. 379–394, hier S. 383f.
Vgl. Knut Schulz, Die Rolle der Zisterzienser in der staufischen Reichspolitik, in: Kaspar Elm / Peter Joerißen, Die Zisterzienser. Ergänzungsband (Schriften des Rheinischen Museumsamtes 18). Köln 1982, S. 165–193; Bernd Ulrich Hukker, Otto IV. und die Zisterzienser, in: Kaspar Elm / Peter Joerißen, Ders., Kaiser Otto IV (MGH-Schriften 34). Hannover 1990, S. 248–255.
Bernd Ulrich Hucker, Der Königsrnord von 1208, in: Lothar Hennig (Hg.), Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter (Ausstellungskatalog), wiss. Bearbeitung, Katalogredaktion U. Vorwerk und E. Schurr. Mainz 1998, S. 111; vgl. auch die Katalogbeschreibung S. 310.
Bernd Nicolai, „Libido aedificandi“. Walkenried und die monumentale Kirchenbaukunst der Zisterzienser urn 1200 (Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte 28). Braunschweig 1990, S. 122f.
Vgl. Imre Takács, Fragmente des Grabmals der Königin Gertrude, in: Hennig (Hg.), Andechs-Meranier, 1998, S. 103–109.
Hucker, Königsmord (wie Anm. 8), in: Hennig (Hg.), Andechs-Meranier, 1998, S. 287 ff.; Friedericke Gleich, Zisterzienserinnenkirchen als repräsentative Herrschaftsbauten, in: Schmidt / Frenzel / Pötschke (Hg.), Spiritualität und Herrschaft, 1998, S. 100–118, hier S. 110 ff.
Otto IV. und die Zisterzienser, in: Kaspar Elm / Peter Joerißen, Kaiser Otto IV (MGH-Schriften 34).Hannover Hucker, Otto IV. (wie Anm. 7), 1990, S. 355f. und 630f., Abb. Tafel 32.
Magister Justinus, Das Lippiflorium. Lateinisch / deutsch, in: 750 Jahre höhere Schule in Lippstädt (Lippstadt er Spuren 12). Lippstadt 1997, S. 11–43, hier S. 46–49 (V. 893–906): EcclesieDunemundensisgrex hunc tumulandum exquirit, cuius ordine vinctus erato Lis oritu r: corpus hi poscunt hique recusant; obtinet ecclesia iure favente prior.
Bernd Ulrich Hucker, Fri edrich II. von Sommerschenburg. Pfalzgraf von Sachsen. Reich sfürst und Klostergründer, in: Das Zisterzienserkloster Mariental bei Helmstedt 1138–1988, hg. vom Braunschweigischen Vereinigten Kloster-und Studienfonds. München 2. Aufl. 1989, S. 118–120.
Heinrich Meibom d. Ä., Chronicon Marientalense, ed. Gottfried Zimmermann. Braunschweig 1988, S. 11 und Heinrich Meibom d. J., Scriptores rerum Germ anicarum 3. Helmstedt 1688, S. 250.
Nicolai, „Libido aedificandi“, 1990, S. 205.
Meinrad Schaab, Die Zisterzienserabtei Schönauirn Odenwald. Heidelberg 1963, S. 28.
Konrad Maier, Kloster Wienhausen (Kloster Wienhausen 1). Wienhausen 5. Aufl. 1986, S. 3, 7, 12 und 25.
Vgl. Dirk Schumann, Otto IV. und der Westgiebel von Chorin, in: Schmidt / Frenzel / Pötschke (Hg.), Spiritualität und Herrschaft, 1998, S. 86–99.
Tabula subscripta continet abbatias ordinis Cisterciensis Nr. 92 (sag. Annales Cisterciensis), ed. Franz Winter, Die Zisterzienser des nordöstlichen Deutschlands, 3 Bde. Gotha 1868–1871 (Neudruck 1966), S. 313–364, hier S. 323.
Vgl. Franz Machilek, Die Zisterze Langheim als fränkisches Hauskloster der Andechs-Meranier, in: Hennig (Hg.), Andechs-Meranier, 1998, S. 167–176; Bernd Schneidmüller, Rang und Erinnerung im hohen Mittelalter, ebd., S. 55–68.
Bernd Hucker u. Eva Schurr, Mauritius als Patron der Andechs-Meranier, in: Hennig (Hg.), Andechs-Meranier, 1998, S. 81–92, hier S. 85 f.; Machilek, Langheim, ebd., S. 170 f.
Original-Ausfertigung StA Münster, Kl. Marienfeld Nr. 1; Druck: Westfälisches DB 2 Nr. 451; Abb. und Übersetzung Walter Werland, Campus s. Mariae. Marienfelder Chronik. Zur Geschichte der Zisterzienserabtei und der Gemeinde Marienfeld. Marienfeld 1968, S. 50–55.
Er war ein Sohn des Paares Ludolf II. von Wöltingerode und der Guta, einer Schwester Bernh ards II. von Lippe; vgl. Wolfgang Petke, Die Grafen von Wöltingerode-Wohldenberg (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universitar Göttingen 4). Hildesheim 1971, S. 43 f.
Vgl. Paul Leidinger, Die Zisterzienserabtei Marienfeld. Ihre Gründung, geistigreligiöse Entwicklung und Bedeutung (1185–1803), in: Manfred Beine, „…dann machen wir es allein.“ Beiträge zur Geschichte der Stadt Harsewinkel. Harsewinkel 1996, S. 45–98.
Herrnannus Hartmann, Antiquitates et inscriptiones Campi sancti Mariae. Eine Handschrift über das Kloster Marienfeld aus dem Jahre 1715, hg. von Joseph Wigger, Beilage zum Programm des Königl. Gymnasiums zu Warendorf 1898, S. 16: ad ostium templi septemtrionale siti sunt quatuor lapides, in quibus obsoleti quidam characteres, et sola insigniaprodunt, aliquos ibi fundatores esse reconditos.
Jochen Luckhardt, Grabdenkmäler in Zisterzienserki rchen. Eine Studie zu den Werken in Marienfeld, Gravenhorst und Fröndenberg, in: Géza Jászai (Hg.), Monastisches Westfalen. Klöster und Stifte 800-1800 (Katalog der Ausstellung in Münster 1982). Münster 1982, S. 459–472, hier S. 461 — heute im südlichen Querhaus auf einem ergänzte rn Unterbau.
Grabdenkmäler in Zisterzienserki rchen. Eine Studie zu den Werken in Marienfeld, Gravenhorst und Fröndenberg, in: Géza Jászai (Hg.), Monastisches Westfalen. Klöster und Stifte 800-1800 (Katalog der Ausstellung in Münster 1982). Münster 1982, S. 459–472, hier S. 461 — heute im südlichen Ebd. irrig „14. Juni“ angegeben; die Inschrift nennt ausdrücklich xiii. kl., also den 13. Kalend. Die Kalenden fallen stets in den Vormonat, das ist hier der Mai.
Otto Heinrich May (Hg.), Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd. 1 (787-1306). Hannover-Bremen 1937, S. 264f., Nr. 964.
Bernd Ulrich Hucker, Stift Bassum (Schriften des Instituts für Geschichte und Historische Landesforschung Vechta 3). Bremen 1995, S. 111f.
Magister Justinus, Lippiflorium, 1997, S. 46, V. 891; vgl. Werner Goez, Gestalten des Hochmittel alters. Darmstadt 1983, S. 273–289 (iedoch nicht „Dünaburg“, wie es hier S. 286 u. ö, heißt).
So Manfred Beine, Widukind von Rheda. Marienfeld 1997, S. 7, 15 und 17.
Dirk Strohmann, Eine neuentdeckte Wandnische in der Südquerhauswestwand der ehemaligen Zisterzienserklosterkirche Marienfeld, in: Westfalen 72 (1994), S. 210–250, hier S. 239f. u. 242.
Luckhardt, Grabdenkmäler, 1982, S. 462: „eher ungewöhnliche Erscheinung“.
Ebd. S. 462 und Wilfried Ehbrecht, Stadtemwicklung bis 1324, in: Ders. (Hg.), Lipp stadt, Beiträge zur Stadtgeschichte 1. Lippstadt 1985, S. 40–43.
Leidinger, Zisterzienserabtei Marienfeld, in: Beine, Stadt Harsewinkel, 1996, S. 92 Anm. 32.
Bernd Ulrich Hucker, Liv-und estländische Königspläne?, in: Manfred Hellmann (Hg.), Studien über die Anfänge der Mission in Livland (Vorträge und Forschun gen, Sonderband 37), Sigmaringen 1989, S. 65–106, hier S. 79 f. mit Abb. 5 (S. 95).
Antiquitates et inscriptiones, hg. Wigger, 1898, S. 18: Oda nobilis de Lippe und Oda viri stirpisque sue sociata sepulchris. Zur Lage des Steins und zur Identität Odas, die 1243 starb, vgl. Hucker, Liv-und estlandische Konigsplane, in: Hellmann (Hg.), Mission in Livland, 1989, S. 80 Anm. 45.
Hucker, Liv-und estländische Königspläne, in: Hellmann (Hg.), Mission in Livland, 1989, S. 66 ff., 70 ff., 75 und 83 ff.
Strohmann, Eine neuentdeckte Wandnische, 1994, S. 244 ff.
Hucker, Liv-und estlandische Königsplane, in: Hellmann (Hg.), Mission in Livland, 1989, S. 78 und 83f.
Vgl. Hucker, Reichsfürsten als Forderer des Zisterzienserordens, in: Schmidt / Frenzel / Potschke, 1998, S. 53 f.
MGH SS 26 S. 455; Chronicon uni versale Anonymi Laudun ensis a. 1213, hg. von Alexander Cart ellieri, bearb. Von Wolf Stechele, Leipzig 1909, S. 77: Hermannus, tercius filius Bernardi [de Lippe] princeps tocius christianitatis Livonie constitus est; vgl. Hucker, Liv-und estländische Königsplane, in: Hellmann (Hg.), Mission in Livland, 1989, S. 69ff. mit Abb. 3 (S. 93).
Das „Chronicon Campi s. Mariae“ in der altesten Gestalt (1185–1422), hg. von Friedrich Zur Bonsen. Paderborn 1884, S. 26–29; zur Weihe von St. Marien in Lippstadt vgl. Magister Justinus, Lippiflorium, 1997, V. 879–881,S. 46.
Vgl. dazu Hans Thümmler, Die Bedeutung der Edelherren zur Lippe für die Ausbreitung der westfälischen Baukunst im 13. Jahrhundert, in: Westfalen — Hanse — Ostseeraum. Beiträge von Luise von Wint erfeld, Albert K. Hömberg, Paul Johannsen (Veröffentlichungen des Pro vinzialinstituts fur Westfalische Landes-und Volkskunde 1,7). Münster 1955, S. 161–169; Franz Mühlen, Die frühe Baukunst Westfalens und ihr Einfluß auf das Baltikum, in: Die Kunst Nordeuropas und der Baltenlander, hg. von Erich Boeckler (Hamburger Gesprache 7). Bad Homburg 1985, S. 29–63.
Statuta cap. 1231, Canivez 2, S. 93.
Vgl. Rainer Kahsnitz, Das Grabmal des Otto von Botenlauben und der Beatrix von Courtenay in Frauenroth, in: Otto von Botenlauben, Minnesänger, Kreuzfahrer, Klostergründer (Bad Kissinger Archiv-Schriften 1). Würzburg 1994, S. 153–202; vgl. Gleich, Zisterzienserinnen, in: Schmidt / Frenzel / Pötschke, Spiritualität und Herrschaft, 1998, S. 108.
Gleich, Zisterzienserinnen, in: Schmidt / Frenzel / Pötschke, Spiritualität und Herrschaft, 1998, S. 117f.
Herrschaft, 1998 Ebd. S. 103.
Herrschaft, 1998 Ebd. S. 105.
Geschichten aus dem Kloster Loccum. Studien, Bilder, Dokumente, hg. von Horst Hirschler und Ernst Berneburg. Hannover 1980, S. 17; der jetzige Landesbischof Horst Hirschler tat dies als Konventualstudiendirektor (1970–1977).
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hucker, B.U. (2001). Stauferzeitliche Zisterziensergründungen und Stiftergräber. In: Knefelkamp, U. (eds) Zisterzienser. Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Ethik an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56752-0_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-56752-0_13
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-62972-3
Online ISBN: 978-3-642-56752-0
eBook Packages: Springer Book Archive