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Part of the book series: Umweltnatur- & Umweltsozialwissenschaften ((UMWELTNATUR))

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Zusammenfassung

In der vorstehenden Einleitung wurden die wichtigsten Aspekte der Problemstellung sowie die Zielsetzungen der Fallstudie Sylt aufgeführt. Wie in jedem Forschungsv orhaben können immer nur mehr oder minder große Ausschnitte aus der realen Welt untersucht werden. Welche fachlichen Untersuchungsschwerpunkte als bedeutsam und welche als (vermeintlich) weniger bedeutsam eingestuft werden, ist mit unter nicht so sehr eine Frage des „forscherischen Wollens“, sondern vielmehr eine Frage der äußeren Randbedingungen, unter denen Forschung konzipiert werden muss. Nachfolgend werden hierzu einige Aspekte angeführt:

  1. Schon vor Beginn der Studie wurde festgelegt, dass u.a. aus Kostengründen keine umfangreichen und langfristigen Primärerhebungen durchgeführt werden können. Im Gegensatz beispielsweise zur Ökosystemforschung, die auf ca. zehn Jahre konzipiert ist und in dessen Verlauf umfangreiche Basisdaten erhoben werden sollen (Fränzle et al. [Hrsg] 1998 ff.; Kellermann et al. 1998), sollte in der Fallstudie Sylt so weit wie möglich auf vorhandene Daten zurückgegriffen werden. Diese Randbedingung muss allerdings differenziert betrachtet werden: Im Bereich der naturwissenschaftlichen Forschung war diese Vorgabe relativ leicht einzuhalten, gibt es doch eine mitunter jahrzehntelange Forschungs- tradition insbesondere im Bereich der hydro- und geomorphodynamischen Untersuchungen. In der jüngeren Zeit war das nördliche Sylter Wattenmeer Gegenstand mehrjähriger Untersuchungen (Gätje u. Reise [Hrsg] 1998). Hier existiert ein großer Wissens- und Datenbestand. Im Bereich der sozialwissenschaftlichen Forschung ist die Ausgangslage hingegen gänzlich anders. Zunächst einmal ist die sozialwissenschaftliche Umweltforschung generell relativ „jung“ (Diekmann u. Jaeger [Hrsg] 1996), so dass insgesamt gesehen ein relativ kleiner Wissens- und Datenbestand besteht. Hinzu kommt, dass die Westküstenregion Schleswig-Holsteins bzw. die Insel Sylt nur sehr selten Gegenstand sozialwissenschaftlicher Umweltforschung gewesen ist. Aus diesen Gründen war es geboten, Primärerhebungen in diesem Bereich durchzuführen. Auch hier galt aber die Bedingung, so weit wie möglich auf bereits erhobene Daten aufzusetzen.

  2. Eine gewisse Ausnahme im Bereich der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung an der Westküste Sylts ist die tourismusbezogene Forschung, die im Rahmen der schleswig-holsteinischen Ökosystemforschung durchgeführt wurde. In diesem Bereich wurden tatsächlich einige sozioökonomische Daten erhoben. So lag es bei der Planung des Verbundprojektes nahe, diesen Bereich im Rahmen der Fallstudie Sylt mit einem eigenen Teilvorhaben zu bearbeiten, was aber nicht möglich war. Dadurch ist die Aussagebreite der Ergebnisse gewiss eingeschränkt, ebenso wie durch das Fehlen bspw. von empirisch gestützten Aussagen zu Veränderungen der terrestrischen Ökologie.

  3. Ein weiterer Aspekt ergab sich aus dem Forschungsleitplan für das Programm „Klimaänderung und Küste“. Es sollte nach Müglichkeit mit Repräsentanten Sylter Institutionen (z.B. aus Verbänden) bzw. mit der Bevülkerung selbst zusammengearbeitet werden. Dies wurde in der Fallstudie in zweifacher Weise umgesetzt: Zum einen wurden die Sylter Bevülkerung bzw. Sylter „Schlüsselpersonen„ direkter Forschungsgegenstand der sozialwissenschaftlichen Teilvorhaben, insbesondere in den Bereichen Soziologie und Psychologie (Kap. 10 und 11). Zum anderen wurden einzelne Institutionen bilateral und für die Fallstudie insgesamt kontaktiert, um auf die jeweils vorhandene Expertise zurückgreifen sowie ggf. auch Daten auswerten zu künnen.

  4. Als gewissermaßen „feste Einrichtung“ wurde überdies ein „Projektbegleitender Beirat“ eingerichtet, der im Wesentlichen zwei Aufgaben hatte: Erstens die fachliche Begleitung der Fallstudie und zweitens Hilfestellung bei der Akquisition von Daten oder anderweitigen Materialien. Im Beirat waren insgesamt elf Personen aus unterschiedlichen Bereichen vertreten: Vertreter von Landesministerien bzw. nachgeordneter Behürden, Wissenschaftler aus dem Bereich der küstenbezogenen Forschung sowie Vertreter einiger Sylter Institutionen (Bädergemeinschaft, Landschaftszweckverband) und ein Vertreter des Auftraggebers BMBF resp. des Projektträgers.

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Fränzle, O., Sterr, H., Daschkeit, A. (2002). Randbedingungen. In: Daschkeit, A., Schottes, P. (eds) Klimafolgen für Mensch und Küste. Umweltnatur- & Umweltsozialwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56369-0_3

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