Ökonomische Problemstellungen

Zusammenfassung

In vielen Bereichen der Ökonomik ist man nicht nur an einer Beantwortung der Frage interessiert, wie sich Wirtschaftssubjekte unter gewissen Rahmenbedingungen zu einem bestimmten Zeitpunkt optimal verhalten sollten. Statt dessen ist wirtschaftliches Handeln in der Regel durch ein planvolles, in die Zukunft gerichtetes Vorgehen gekennzeichnet, bei dem berücksichtigt wird, daß „heutige“ Entscheidungen Auswirkungen auf den Entscheidungsspielraum und den Erfolg in kommenden Perioden haben. Es steht also häufig im Mittelpunkt des Interesses, wie sich die einzelnen Wirtschaftssubjekte über einen längeren Zeitraum optimal zu verhalten haben und wie sich ökonomische Größen im Zeitablauf entwickeln. Die formale Behandlung derartiger Fragestellungen führt einen unmittelbar auf dynamische Optimierungsprobleme. Wie bereits angedeutet, besteht die Besonderheit derartiger Probleme im Vergleich zu den statischen Aufgaben aus Kapitel 2 darin, daß die Entscheidungen in einzelnen Perioden nicht unabhängig voneinander sind, sondern sich im Zeitablauf gegenseitig beeinflussen. So hängt der jetzige Zustand einer vom Entscheider zu beeinflussenden Variablen (z.B. ein Lagerbestand) von seinen früheren Handlungen ab (z.B. zürtickliegende Bestellungen), und die daraufhin gewählte neue Entscheidung (z.B. die nächste Bestellung) hat wiederum Auswirkungen auf spätere Zustände und Entscheidungen. Dementsprechend möchte man auch ein Lösungsverfahren zur Verfügung haben, das diese Interdependenzen berücksichtigt und ggf. vorteilhaft ausnutzt.