Zusammenfassung
Gerade an der unteren Extremität konnte die Zahl der Amputationen in den letzten Jahren durch erhebliche Fortschritte und Verbesserungen in der Behandlung der häufigsten zugrundeliegenden Erkrankungen deutlich vermindert werden. Bei den vaskulären Erkrankungen basieren die verbesserten therapeutischen Möglichkeiten auf den Fortschritten der Bypasschirugie, der interventionellen perkutanen Angioplastie und der rekonstruktiven Operationen beim diabetischen Fuß. Bei Traumapatienten ist die Notwendigkeit zur Amputation durch die Erfolge und Möglichkeiten der wiederherstellenden Chirurgie mit Replantationen und Lappenplastiken reduziert worden. Letztere machen auch bei der Behandlung schwerer Infektionen den Extremitätenerhalt möglich. Bei Tumorerkrankungen, insbesondere bei den Sarkomen jugendlicher Patienten, sind die Erfolge der multimodalen Therapiestrategien und der rekonstruktiven Eingriffe nach Tumorresektion Grundlage für den immer häufiger möglichen Extremitätenerhalt ohne dabei aber die onkologisch erforderliche Radikalität einzubüßen. All diese Fortschritte sind erst durch die Optimierung der interdisziplinären Zusammenarbeit geschaffen worden und können nur bei Ausschöpfung dieser infrastrukturellen Möglichkeiten genutzt werden.
Trotz all dieser, hier nur ansatzweise genannten therapeutischen Fortschritte sind ▸ Amputationen der unteren Extremität in etwa um das ▸ 20-fache häufiger durchzuführen als Amputationen an der oberen Extremität. Dabei gelten in den Situationen, die eine Amputation der unteren Gliedmaße unausweichlich werden lassen grundsätzlich die gleichen, bereits im ersten Teil „obere Extremität“ [11] ausführlich dargelegten besonderen Anforderungen an das Management von Amputationen. Das Behandlungsziel beinhaltet hierbei den möglichst weitgehenden Erhalt der betroffenen Gliedmaße, das ▸ Erreichen eines belastungsfähigen Stumpfes und die ▸ Wiedererlangung der Mobilität der betroffenen Patienten.
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Taeger, G., Nast-Kolb, D. (2002). Amputationen und Prothesenversorgung der unteren Extremität. In: Lobenhoffer, P. (eds) Chirurgie upgrade 2002. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56122-1_16
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