Zusammenfassung
Zum Abschluß der vorliegenden Überlegung über die begriffliche und zugleich den jeweiligen Realitäten relevante Entwicklung des Zeitverständnisses in Japan läßt sich empirisch wie in bezug auf die Frage nach dem Wesen der Zeit folgendes feststellen: Zu Beginn dieser Überlegung hat der Verfasser dazu einen „dynamischen“ Ansatz vorgeschlagen. Die Prämisse, daß die Zeit als solche stets prozessual mit der menschlichen Integration, die durch die integrationsorientierte Heterogenität und darüber hinaus durch die darauf basierenden alltäglichen Entscheidungen der betroffenen Menschen vorangetrieben worden ist, im Unentscheidbaren der Welt verbunden gewesen ist, ist in der Einleitung dieser Abhandlung kurz dargestellt. In der „Zeit“ im Sinne dieses Kontextes sind die damit assoziierten Begriffe wie „Wechsel“ und „Kontinuität“ dementsprechend inbegriffen. Um die o. g. Frage nach dem Wesen der Zeit zu beantworten, ist daher vorerst bedeutsam, die geschichtliche Struktur der Triade, die aus der Zeit, Integration sowie Entscheidung besteht, anhand der Ergebnisse der bisherigen Teile dieser Abhandlung zu resümieren und die Schlußfolgerung daraus zu ziehen. Dabei sollte angemerkt werden, inwieweit diese empirische Forschung, die sich sowohl auf die modernen und postmodernen Japanischen“ Ideen hinsichtlich der gesellschaftlichen Integration als auch auf die dabei unvermeidlich hervortretende Auslegung der Zeit konzentriert, universale Geltung in Anspruch nehmen könnte. Darüber hinaus wird abschließend versucht vorauszuschauen, ob diese Triade in der Spätphase des postmodernen Zeitalters noch „überlebensfähig“ sein kann.
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Notes
Zur Frage, ob die japanische Verfassung durch die Alliierten „aufoktroyiert“ worden ist: Vgl. Harada (FN 204), S. 591-592.
Mead, „Culture and Commitment“, New York, 1970/1978. Vgl. Hirano, „Kokusai bunka ron (Lehre der internationalen kulturellen Beziehungen)“, Tokio, 2000, S. 118.
Siehe Harada (FN 204).
In diesem Kontext ist an dieser Stelle hervorzuheben, daß die japanischen Meinungs-führer der neuen Generationen wie Azuma nach ihrer Beschäftigung mit eher abstrakten Problematiken langsam zu konkreten kontroversen Themen wie in der Politik zurückzukehren angefangen haben. In einem Privatgespräch mit dem Autor vom 11.8. 2001 ist Azuma erstaunlicherweise von der faktischen Grenze der sprachlichen Perfor-mativität ausgegangen und hat sich für ein traditionelles Mehrwahlsystem in Japan, das zuvor nach langen Diskussionen im Namen der politischen Umstrukturierung abgeschafft worden ist, ausgesprochen. Abgesehen von der Angemessenheit dieser Befürwortung im konkret politischen Zusammenhang ist dies unverkennbar der Beweis dafür, daß sich die neue Generation der Japaner endlich aus dem Stillstand seit ca. 1989 zu lösen versucht und sich in die Welt der Unentscheidbarkeit hineinwirft.
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Harada, T. (2002). Abschließende Überlegung. In: Jenseits des Unentscheidbaren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56089-7_6
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