Zusammenfassung
Seit der inzwischen legendären Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi im Juli 2012 in London herrscht Erleichterung an den Finanzmärkten. Das Schlimmste dürfte wohl überstanden sein. Diese Entspannung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die europäischen Institutionen und die Regierungschefs der Europäischen Union noch vor gewaltigen Herausforderungen stehen, um die Funktionsfähigkeit der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion sowie ihre Widerstandfähigkeit gegenüber Schocks zu erhöhen. Trotz der verbesserten Bedingungen für die Staatsfinanzierung an den Kapitalmärkten bleibt die Situation hochgradig komplex. In vielen Ländern der Eurozone kann von einer Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen noch keine Rede sein, da Rezession und schwaches Wachstum die Länder in ihren Konsolidierungsbemühungen zurückwerfen. Einige Strukturreformen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind umgesetzt worden, aber weitere Reformen stehen noch aus. Die Arbeitslosigkeit ist in vielen Ländern dramatisch angestiegen und überschreitet 25 % in Spanien und Griechenland. In dieser Situation stoßen politische Reformen im Bereich der Arbeitsmarktregulierung oder der Sozialsysteme schnell auf Widerstand und provozieren Demonstrationen in den Straßen. Radikale politische Kräfte bekommen Rückenwind.
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Heise, M. (2014). Einleitung – Eine Krise höchster Komplexität. In: Europa nach der Krise. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-54620-4_1
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