Allgemeine Maßnahmen

Zusammenfassung

Trotz aller Fortschritte in der operativen und strahlentherapeutischen Behandlung der bösartigen Tumoren des weiblichen Genitale ist weiterhin die größte Mortalität auf dem gynäkologischen Gebiet durch diese Erkrankungen bedingt. Die heute erreichte absolute Heilung von über 50% bei dem am häufigsten vorkommenden gynäkologischen Carcinom, dem Collumcarcinom, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß nahezu die Hälfte der erkrankten Frauen vor dem bitteren Los der Unheilbarkeit nicht bewahrt werden können. Sowohl Operation als auch Strahlenbehandlung sind als rein örtlich wirksame therapeutische Methoden anzusehen, und die mit diesen Verfahren erzielten Dauerheilungen sind der einwandfreie, dem Kliniker längst geläufige Beweis für die Berechtigung der Anwendung dieser Methoden. Trotz der örtlichen Wirksamkeit der Operation oder Strahlenbehandlung ist das Schicksal der carcinomkranken Frau jedoch keineswegs dadurch entschieden, daß es gelingt, das bösartige Gewebe in seiner Gesamtheit zu entfernen oder zu zerstören. Es liegen vielmehr genügend Beweise dafür vor, daß der Organismus körpereigene Abwehrkräfte gegen bösartige Geschwülste besitzt, mit deren Hilfe kleine Carcinomherde vernichtet oder zum mindesten durch bindegewebige Abkapselung inaktiviert werden können. Das Auftreten von Rezidivtumoren nach jahrelang andauernder klinischer Heilung ist der beste Beweis dafür, daß diese Abwehrkräfte Schwankungen ihrer Wirksamkeit ausgesetzt sein können.