Erhaltung des kindlichen Lebens bei Schwangerschaft und Geburt von Frauen mit Lungen-Tuberkulose

Zusammenfassung

1948 hat in Düsseldorf die 50-Jahr-Feier der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie statt­gefunden. Angeregt durch die dort gehörten Vorträge von Hansen, Schultze-Rhonhof, die in Heidelberg an der Klinik Menge ihre ersten bedeutenden Erfahrungen gesammelt hatten, und besonders von Seegersüber seine Erfahrungen an mehr als 1000 Geburten lungenkranker Frauen in seiner Heilstätte Hoheneimberg-Wald, Westfalen, ist auch an der Rostocker Universitäts-Frauenklinik eine ähnliche Verbindung zwischen Frauenklinik und Lungenheilstätte in Waldeck bei Schwaan, 25 km von Rostock entfernt, ins Leben gerufen worden. Der Chefarzt dieser Anstalt, Obermedizinalrat Dr. Giercke, behandelt die an Lungen-Tuberkulose (auch die an Genital-Tbc) erkrankten Frauen nach den neuen Gesichtspunkten; seine Gattin betreut als Kinderärztin die Neu­geborenen, die entsprechend der Einstellung der Lungenfachärzte nicht von ihren Müttern gestillt werden dürfen, trotzdem aber bei sorgfältiger künstlicher Ernährung gut gedeihen. Der Universitäts-Frauenklinik ob­liegt die Aufsicht der Schwangerschaft und die Leitung der Geburt bei den lungenkranken Frauen entsprechend den Grundsätzen, die sich in den verschiedenen Heilstätten, in den Arbeiten von Giercke, H. H. Schmid H. v. a., in den Referaten von P. Steinbrück, F. v. Mikulicz-Radecki u. a., in den Dissertationen von Wilfried Guseckund Vera Kinzer, Jena, als erfolgreich erwiesen haben.