Zusammenfassung
Schädigungsmöglichkeiten des kindlichen Cerebrums durch die Forcepsentbindung sind in nicht unbeträchtlichem Ausmaße gegeben. Trotzdem nimmt die Zangenfrequenz besonders in Amerika, aber auch in den europäischen Ländern im Rahmen der Maßnahmen zur Geburtserleichterung zu. Wenn es auch ein Grundzug der modernen Geburtshilfe sein muß, die schädlichen Noxen für die Mutter als möglichst gering zu gestalten, so muß der gleiche Grundsatz auch für das Kind Anwendung finden. Diese Traumen der Zangenentbindung für das Kind sind jedoch nicht so leicht einer Objektivierung zuzuführen, wobei wir natürlich von ins Auge springenden massiven Schädigungen absehen wollen. Die neurologische Diagnostik kann in dieser frühkindlichen Periode nicht einen allzu großen Beitrag leisten, da größere Gehirnregionen als „stumm“ bezeichnet werden müssen und Funktionsausfälle in diesen Gebieten nicht zur Darstellung gebracht werden können. Gleichzeitig muß aber betont werden, daß den „stummen“ Regionen des kindlichen Gehirns zu einem späteren Zeitpunkt eine hohe funktionelle Bedeutung zukommt Es lag daher nahe, Methoden heranzuziehen, welche einen funktionellen Ausschnitt über das frühkindliche Gehirn geben. Eine solche Methode stellt das Elektrencephalogramm (EEG) dar, welches die Aktionsströme des Gehirns mittels Verstärkersysteme graphisch zur Registrierung bringt. Es wurde der Versuch unternommen, mit Hilfe dieser Methode zu überprüfen, wie weit sich schädliche Noxen durch geburtshilfliche Eingriffe nachweisen lassen. Diese Veränderungen sind nicht nur für die moderne geburtshilfliche Fragestellung von Bedeutung, sondern auch für die neurologische zur Diagnostik späterer Residualepilepsien und damit für den ganzen Fragenkomplex der „genuinen“ Epilepsie.
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Heiss, H. (1955). Elektrencephalogramm und Forcepskinder. In: Archiv für Gynäkologie. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, vol 30. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53805-6_13
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