Zusammenfassung
Es gilt heute als gesichert, daß vom Zwischenhirn aus vegetative Impulse für alle wichtigen Stoffwechselvorgänge (Zuckerhaushalt, Wasserhaushalt, Wärmehaushalt, Eiweißstoffwechsel, Fettumsatz, Gesamtumsatz) ausgehen und daß von hier aus noch andere Funktionen (Blutbildung, Vasomotorenapparat, Schweißsekretion) eine allgemeine Regulierung erfahren. Im allgemeinen werden diese übergeordneten vegetativen Funktionszentren in den Wandungen des dritten Ventrikels mit seinem Höhlengrau angenommen, die ihrerseits wiederum funktionell mit der Hypophyse gekoppelt sind. Die bisher gültige Auffassung, daß im Zwischenhirn spezifische Funktionen an umschriebene Stellen gebunden seien, hat Hess jedoch korrigiert. Die kollektive Vertretung der vegetativen Symptome möchte Hess auf Grund seiner tierexperimentellen Studien in den hinteren Zwischenhirnabschnitt verlegen und nennt diese kollektive Leistungszone dynamogen (sympathisch-ergotrop). Dies war auch der Anlaß, die bisherige Betrachtungsweise der diencephalen Funktionsstörungen im Sinne einer Verschiebung der vegetativ-nervösen Ausgangslage nach den beiden Polen Sympathicotonus oder Vagotonus zu ändern und besser von Zwischenhirnstabilität oder -labilität (Schellong) zu sprechen. Weiter ist anzunehmen, daß auch bestimmte seelische Grundfunktionen, nämlich elementare Gefühls- und Triebregungen, welche als Grundlage auch mancher Willenshandlungen für die gesamte Persönlichkeit wesentlich sind, hier ihren Sitz haben.
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Wagner, H. (1953). Über diencephal-hypophysäre Funktionsprüfungen im Klimakterium. In: Eymer, H., Naujoks, H. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, vol 29. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53803-2_9
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