Das Kontenschema des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen

Zusammenfassung

Das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen „ESVG“ stellt ein Kontensystem für eine offene Volkswirtschaft unter Einschluss des Staates dar. In diesem Teil II werden wir uns zunächst modellhaft mit diesem System beschäftigen und es mit Hilfe aggregierter empirischer Zahlenreihen illustrieren. Anschließend präsentieren wir dann die erheblich weiter differenzierte und mit detaillierten empirischen Daten aufgefüllte VGR der Bundesrepublik Deutschland. Dieses zweistufige Vorgehen hat den Vorteil, dass wir unter vereinfachenden Annahmen uns zunächst auf die Herausarbeitung der wesentlichen makroökonomischen Begriffe und ihrer Zusammenhänge konzentrieren können: Es wird uns interessieren, wie sich z.B. der Produktionswert, die Wertschöpfung, das Inlandsprodukt, das Volkseinkommen, das Nationaleinkommen, der Außenbeitrag in einer offenen Volkswirtschaft unter Berücksichtigung staatlicher, ökonomischer Aktivitäten bestimmen lassen, wie sich diese Größen zusammensetzen und wie sie zusammengehören. Die genaue Kenntnis dieser Begriffe und ihrer Zusammenhänge ist die Grundlage für ein fundiertes Verständnis auch der makroökonomischen Theorie.¹ Die empirische VGR gibt ein detailliertes Verständnis der Größenverhältnisse der einzelnen Variablen und ist insbesondere für die quantitative Wirtschaftspolitik von Relevanz.