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Das Verbrechen im Leben der Volksgemeinschaft

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Zusammenfassung

Die Kriminalität eines Volkes ist die Summe der Verbrechen der einzelnen Volksgenossen. Wenn nun die Anlage des Menschen innerhalb gewisser Grenzen sein Wollen und Tun bestimmt und somit auch die Tatsache, daß ein Mensch zum Verbrecher wird, etwas irgendwie biologisch Bedingtes ist, dann folgt schon aus dieser einfachen Überlegung: auch die Verbrechenszahlen eines ganzen Volkes stehen in Abhängigkeit von seiner biologischen Wesenheit. Dem Leitgedanken v. Liszts, das Verbrechen sei ein Produkt der Eigenart des Täters und der ihn umgebenden Verhältnisse, hat Gleispach darum den zweiten Satz an die Seite gestellt: „Das gemeinschädliche Verhalten der Menschen in irgendeiner räumlich-zeitlichen Begrenzung als Massenerscheinung ist das Produkt der Eigenart der Bevölkerung in ihrer räumlich-zeitlichen Begrenzung und der zu dieser Zeit sie umgebenden äußeren Umstände“ (V. 80, S. 122). Und was hier Ergebnis einer theoretischen Ableitung ist, findet Stumpfl durch seine vielfältigen erbbiologischen Erfahrungen bestätigt: „Die Kriminalitätsziffer einer Bevölkerungsgruppe und die Art der ihr zugrunde liegenden Verstöße gegen die Rechtsordnung ist vergleichbar einem sehr feinen und empfindlichen Reagens auf die Charakterbeschaffenheit der Personen, aus denen sie zusammengesetzt ist“ (V. 299, S. 288). Auch unsere alltäglichen Beobachtungen legen dies nahe. Denn ob wir nun zwei Rassen vergleichen oder die auf Bluts- und Schicksalsgemeinschaft beruhende psychophysische Eigenart zweier Völker oder Volksstämme, in jedem Fall treffen wir dabei auf Unterschiede des Wesens, die sich meist sehr deutlich im Denken, Wollen und Verhalten dieser Gruppen auswirken. So müßte es in der Tat wundernehmen, wenn diesen oft geradezu in die Augen springenden Verschiedenheiten der Charaktere nicht auch Verschiedenheiten in Art und Maß der Straffälligkeit entsprächen. Und diese Vermutung verstärkt sich, wenn wir von den Psychiatern hören, daß die einzelnen Rassen, Völker und Volksstämme in sehr verschiedenem Grade und sehr verschiedener Art zu Geisteskrankheiten, seelischen Abartigkeiten und zu Selbstmord geneigt sind.

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© 1949 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Exner, F. (1949). Das Verbrechen im Leben der Volksgemeinschaft. In: Kriminologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52702-9_3

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