Zusammenfassung
Als konstitutives Merkmal einer schwachen Präferenzordnung hat die in Axiom A1 verankerte Transitivität der Präferenzrelation zur Folge, daß jede endliche Alternativenmenge ein Element besitzt, das gegenüber allen anderen zur Entscheidung anstehenden Alternativen schwach präferiert wird. Dies ermöglicht es, die vom Entscheidungsträger getroffene oder zu treffende Entscheidung im Wege der Maximierung einer Funktion zu bestimmen. Die Transitivität der Präferenzrelation entpuppt sich damit als eine unter mathematischen Gesichtspunkten höchst angenehme Eigenschaft, die insbesondere die Ableitung der Implikationen der subjektiven Erwartungsnutzentheorie erheblich erleichtert. Mathematische Handhabbarkeit ist aber ein allenfalls nachgelagertes Kriterium zur Beurteilung einer Entscheidungstheorie; von ausschlaggebender Bedeutung ist — in Abhängigkeit vom intendierten Anwendungsbereich — ihre Adäquatheit unter deskriptiven oder normativen Gesichtspunkten. Im folgenden werden zunächst empirische Befunde in bezug auf die Transitivität von Präferenzrelationen referiert. Anschließend werden Argumente für und wider die Rationalität intransitiver (nicht notwendig transitiver) Präferenzrelationen erörtert.
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Literatur
Siehe May (1954), S. 6–7. Die Präferenzrelation der Entscheidungsträger wurde im Wege des paarweisen Vergleichs bestimmt; die Bekundung von Indifferenz war dabei nicht vorgesehen.
MacCrimmon/Larsson (1979), S. 401. Das Beispiel findet sich in ähnlicher Form zuerst in Luce (1956), S. 179.
Aus jüngerer Zeit siehe Sopher/Gigliotti (1993a). Das Argument findet sich schon in Davis (1958).
Einen Überblick gibt van Acker (1990), S. 30. Siehe auch Ponsard (1990), S. 279–282.
Eine Sammlung der in der Literatur angeführten Argumenten gegen die Rationali- tät intransitiver Präferenzrelationen findet sich in Fishburn (1991a), S. 116–121.
Das Money-Pump Argument geht zurück auf Raiffa (1968), S. 77–79.
Den generellen Zusammenhang zwischen Präferenzrelationen und Entscheidungen behandelt van Acker (1990), S. 10–15. Zu der hier getroffenen Aussage vgl. Fish-burn (1991a), S. 117–118; Fishburn (1992), S. 4.
Fishburn bezeichnet eine Funktion mit dieser Eigenschaft als Skew-Symmetric; vgl. z. B. Fishburn (1988a), S. 68.
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© 1999 Physica-Verlag Heidelberg
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Diedrich, R. (1999). Zur Berücksichtigung intransitiver Präferenzrelationen: Eine Axiomatisierung der Skew-Symmetric Additive Nutzentheorie auf der Grundlage reichhaltiger Ergebnis- und Zustandsräume. In: Entscheidungen bei Ungewißheit. Heidelberger betriebswirtschaftliche Studien. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52424-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-52424-0_3
Publisher Name: Physica, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7908-1167-4
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