Verschleißminderung an hochbelasteten Gelenkverbindungen

Zusammenfassung

Die im Rahmen dieses Forschungsvorhabens gewonnenen Erkenntnisse haben die Prüfstandsergebnisse der Technischen Hochschule Aachen hinsichtlich des erheblichen Einflusses der Härtedifferenz auf den Systemverschleiß bestätigt. Der bei den Prüfstandsversuchen außerdem festgestellte Ein-fluß weiterer Parameter, wie Oberflächenrauheit der Gleitpartner und Schmierstoffviskosität, war nicht Thema der Praxisversuche.

Es hat sich in den Prüfstandsversuchen jedoch gezeigt, daß durch Verringerung der Stahlanfangsrauheit eine weitere Senkung des Systemverschleißes möglich ist. Eine Erhöhung der Schmierölviskosität über bestimmte Werte hinaus scheint dagegen für den Bereich der optimalen Härtedifferenz nicht sinnvoll.

Während die Prüfstandsversuche ein Verschleißminimum bei einer Härtedifferenz von etwa 80–100 HV nachweisen, erscheint es wegen der naturgemäß auftretenden Härteschwankungen bei den Gleitpartnern erforderlich, in der Praxis einen erweiterten Härtedifferenzbereich von ca. 80–120 HV zuzulassen.

Eine konsequente Anwendung dieser Erkenntnisse führt über die Minimierung des Systemverschleißes zu einer Erhöhung der Standzeiten der Reibpartner. Das Ziel der Untersuchungen, nämlich Einsparung von Rohstoffen sowie Minderung der Produktionsausfallkosten und Instandhaltungskosten ist somit erreicht worden. Es kann davon ausgegangen werden, daß — je nach Ausgangslage — eine mehr als doppelte Lebensdauer erreicht werden kann.

Die von der TH Aachen erarbeiteten wissenschaftlichen Grundlagen ermöglichen zusammen mit den praktischen Erfahrungen die Auswahl verschleißminimaler Werkstoffpaarungen des Typs Stahl/Kupferlegierung. Sie lassen sich auch auf andere Tribo-systeme, bei denen ebene Gleitbewegungen unter Mischreibungs-bedingungen ablaufen, z. B. bei ebenen Gleitbahnen übertragen.